Schatzkammer

In der ehemaligen Küche des Schweizertrakts der imposanten Wiener Hofburg, dem Amtssitz des österreichischen Bundespräsidenten, befindet sich die berühmte Schatzkammer, die einen Teil des Kunsthistorischen Museums darstellt. Die Ausstellung bildet einen Ausschnitt der Sammlungen der Habsburger. Hier können Besucher diejenigen Exponate besichtigen, denen die größte dynastische oder religiöse Wichtigkeit zukam. Aus diesem Grund wurde die Schatzkammer in einen Weltlichen und einen Geistigen Teil klassifiziert.

Während sich in der Geistigen Schatzkammer vornehmlich Altäre und Andachtsbilder befinden, die zumeist der Barockzeit zugeordnet werden können, teilt sich die Weltliche Schatzkammer in mehrere Abteilungen. Hier können interessierte Besucher unter anderem die Insignien der österreichischen Erbhuldigung, des österreichischen Kaisertums und des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, der Orden des Goldenen Vlies und das Burgundische Erbe sowie der Habsburg-Lothringische Hausschatz bewundern.

Die Kleinodien des Heiligen Römischen Reiches und Österreichs wurden ab dem Jahr 1871 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, gemeinsam mit anderen Expositionen habsburgischer Exponate im Naturhistorischen sowie Kunstmuseum. Dabei dienten die Ausstellungen den Habsburgern unter anderem zu propagandistischen Zielsetzungen im mitteleuropäischen Raum. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Ausstellungsstücke in ihren heutigen Räumlichkeiten untergebracht und um Exponate ergänzt, die vorher aufgrund politischer Inopportunität nicht enthüllt werden durften, so z. B. das Krönungsornat aus dem Königreich Lombardo-Venetien.

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