Ruprechtskirche
Eine der ältesten Sakralbauwerke der österreichischen Hauptstadt ist die Ruprechtskirche, die sich auf dem Ruprechtsplatz im alten Stadtkern Wiens befindet. Auch wenn die Kirche namentlich erst um 1200 erstmals urkundlich aufgeführt wurde, soll sie der Legende nach bereits im Jahr 740 auf dem Areal der einstigen römischen Siedlung Vindobona errichtet worden sein. Nachdem Vindobona verwüstet worden war, entstand hier um die Ruprechtskirche der Kern der späteren österreichischen Bundeshauptstadt. So befanden sich die Keimzelle des späteren Wiens, die Restsiedlung Berghof sowie der Kienmarkt, der erste Markt der Stadt, neben dem Gotteshaus.
Bis heute wurde die Ruprechtskirche mehrfach erweitert und umgestaltet. So wurde das Gebäude z. B. bei einem Feuer im Jahr 1276 zum Teil zerstört und anschließend mit einem erhöhten Turm neu aufgebaut. Durch die verschiedenen Erneuerungen sind in der Kirche beispielsweise auf der einen Seite die ältesten gläsernen Fenster der Donaumetropole zu finden, jedoch andererseits wurden im Jahr 1993 auch mehr als 20 moderne Fenster ausgetauscht.
Die Ruprechtskirche wurde zu Ehren des Schutzpatrons der Salzschiffer, des Heiligen Ruprechts, erbaut. Unmittelbar am Turm des Bauwerkes wurde das Praghaus, der Sitz des Salzamtes, erbaut. Das Gotteshaus wurde im Mittelalter als Marktplatz für den Verkauf des äußerst wertvollen Salzes durch das Salzamt an die Einzelhändler genutzt.