Plattensee: Zwischen Touristentrubel und idyllischer Ruhe

Der größte See West- und Mitteleuropas zieht bereits seit Jahrzehnten Urlauber aus fast allen Ländern Europas nach Ungarn. Ehemals kamen die Touristen nur an den Plattensee um hier ihren gemütlichen Campingurlaub zu verbringen und ein wenig Abstand vom hektischen Alltag zu gewinnen. Mittlerweile haben sich einige Regionen am See aber zu Touristenhochburgen entwickelt: die günstigen Alkohol- und Unterhaltspreise ziehen vor allen Jugendliche an den Balaton. Trotzdem hat das 594 Quadratkilometer große Binnengewässer bis heute seine einzigartige Naturlandschaft bewahrt. So umfasst ein Großteil der Nordseite des Sees den Balaton-Felvidéki Nationalpark, der die Heimat zahlreicher Tier- und Pflanzenarten ist: so leben in dem Reservat rund 250 Vogelarten, von denen knapp 30 strengen Schutzmaßnahmen unterliegen.

Auch die Pflanzenformen am Plattensee sind sonderbar, so wachsen am Nordufer u.a. Mandelbäume und Granatäpfel. 8000 Schmetterlingsarten verstärken das farbenfrohe Bild am Balaton während der Sommermonate. Der Nationalpark schließt auch den so genannten kleinen Plattensee, den Kis-Balaton mit ein. Das Sumpfgebiet ist nicht nur Rückzugsort für die Vögel, sondern gleichzeitig Heimat eines der ältesten Tier Ungarns: seit mehreren Jahrhunderten sind die Büffel am Karpatenbecken zuhause. Mit seiner Flora und Fauna stellt der Kis-Balaton ein in Europa einzigartiges Feuchtbiotop da, das eine natürliche Nische für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten darstellt. An dem Plattensee kommen aber nicht nur Naturliebhaber auf ihre Kosten, denn die Region ist das wichtigste touristische Zentrum Ungarns. Rund die Hälfte, aller ausländischen Urlauber, reisen aus Deutschland an den Balaton.

Sowohl ausländische Touristen, als auch Ungarn genießen vor allem das vielfältige Wassersportangebot um den See: Sowohl Angler, Segler und Surfer befinden sich hier ganz in ihrem Element. Aber auch der Radtourismus kehrte Anfang der 90iger Jahre an den See zurück: mittlerweile gibt es einen 200 Kilometer langen Rundweg um den See, der Drahteselexperten an ihre Grenzen bringt. Während der Sommersaison st natürlich der Sprung ins kühle Nass die „Sportart“ Nummer eins, was unter anderen auch auf die gute Wasserqualität zurückzuführen ist.