Etosha Nationalpark: Schutzgebiet mit ?Pfannen?-Funktion
Insbesondere zu Deutschland hat Namibia eine ganz spezielle Beziehung: das Land in Südwestafrika ist eine ehemalige Kolonie der Bundesrepublik und noch heute fungiert deutsch in vielen Teilen des Landes als offizielle Amtssprache. Namibia gehört zu den schönsten Reisezielen Afrikas und hat mehr als zehn einzigartige Nationalparks vorzuweisen. Das bedeutendste aller Schutzgebiete in Namibia ist aber zweifellos der Etosha-Nationalpark: 1907 eröffnet, kann das Schutzgebiet auf eine über hundertjährige Geschichte zurückblicken. Das Reservat umfasst heute 22.275 Quadratkilometer, zu seinen Gründungszeiten allerdings hatte der Etosha-Nationalpark die vierfache Größe. Mit Blick in die Zukunft ist es geplant den Park wieder auf seine ehemalige Größe von 100.000 Quadratkilometern auszudehnen. Anfang der Siebziger Jahre wurde der Park eingezäunt und entspricht seitdem seiner heutigen Größe: mit diesem Einzugsgebiet ist der Etosha-Nationalpark das zweitgrößte Naturschutzreservat. Mehr als jeder andere Nationalpark ist das Schutzgebiet auf touristische Safaris vorbereitet und bietet interessante Optionen um die artenreiche Tierwelt in seiner natürlichen Umgebung zu beobachten. Mit Okaukuejo, Namutoni und Halali stehen den Touristen drei gut ausgestattete Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. Diese sind auch dringend notwendig, denn nach Einbruch der Dunkelheit müssen alle Besucher das Schutzgebiet verlassen haben, sollten sie nicht in einer der Unterkünfte ?eingecheckt? haben. Eine geschützte Behausung ist auch zwingend notwendig, da es auch im Etosha-Nationalpark schon zu einigen tödlichen Begegnungen zwischen Mensch und Tier kam. Zustande kommen derartige Zwischenfälle aber nur wenn die Touristen sich den Anweisungen der ortskundigen Ranger und Guides widersetzen. Gefährliche Tiere existieren in dem Reservat zur Genüge und das, obwohl die so oft zitierten ?Big Five? in Namibia nicht komplett sind, was auf das Fehlen des Büffels zurückzuführen ist. Dafür gibt es in dem Park zahlreiche andere interessante Bewohner: Löwen, Leo- und Geparde treffen an den Wasserlöchern auf Elefantenherden, Giraffen, Nashörner, Antilopen oder Steppenzebras. Eine besondere Möglichkeit das bunte Treiben bei der Aufnahme von Flüssigkeit zu fotografieren, bietet die Beobachtungsstelle am Wasserloch von Halali. Aber nicht nur die Tier- sondern auch die Pflanzenwelt im Etosha-Nationalpark ist beeindruckend: ob Salzwüste, Mopanebaumfelder oder Dornbuschsavanne, die Vegetationszonen des Reservats sind so vielfältig wie seine Bewohner. Grund für die in einigen Teilen des Parks so üppige Vegetation ist die so genannte Etosha-Pfanne, der Boden eines ehemaligen Sees läuft während der Regenzeiten bis zu zehn Zentimeter hoch an und versorgt zahlreiche Tier- und Pflanzenarten mit Wasser. In dem östlichen Teil des Schutzgebietes, zu dem auch ein großer Teil der Etosha-Pfanne gehört, dürfen sich Touristen mit PKW frei bewegen. Dagegen darf der westliche Abschnitt des Schutzgebietes nur in Begleitung eines Reiseführers betreten werden.