Allgemeine Infos zur Côte d’Azur
300 Tage im Jahr strahlender azurblauer Himmel haben der Côte d’Azur zu ihrem Namen verholfen und machen sie seit zwei Jahrhunderten zum Treffpunkt der Künstler, Literaten, Schönen und Reichen und Kulturreisenden. Die Mittelmeerküste in Frankreichs Süden erstreckt sich von Menton an der italienischen Grenze über Nizza und Saint-Tropez bis nach Cassis vor den Toren Marseilles. Im Hinterland türmen sich das Massif des Maures und die Seealpen, die im Osten der Küste steil ins Meer hinabfallen. Charakteristisch für die Region ist der rote Farbton der Felsen, der in einem starken Kontrast zum strahlend blauen Meer steht.
Die Nähe zu Italien ist überall spürbar. Nizza wechselte mit dem, im Laufe der Geschichte alternierendem Grenzverlauf mehrfach die Nationalität. Und auch was Temperament und Lebensfreude betrifft haben die Bewohner dieses privilegierten Küstenstreifens im Süden Frankreichs mehr mit ihren italienischen Nachbarn gemein, als mit ihren Landsmännern im hohen Norden.
Die touristische Geschichte der Côte d’Azur beginnt im 18. Jahrhundert, als adelige Engländer ihre verregnete und windige Insel verließen, um für die Wintermonate ein klimatisch verträglicheres Quartier aufzusuchen. In jenen Zeiten begannen die großen Tage für Cannes und Nizza, an die noch heute die von pompösen Hotelbauten gesäumten Promenaden erinnern. Im Schlepptau des Adels kamen die Künstler, die sich von Licht und Farben inspiriert sahen, wie sie in dieser Intensität sonst wohl nur noch in der Provence vorkommen. Und als schließlich auch den französischen Arbeitern bezahlter Urlaub eingeräumt wurde, eroberte die Côte d’Azur auch das Herz des einfachen Mannes.
So unterschiedlich, wie ihre Besucher, so verschiedenartig ist auch die Côte d’Azur selber. Trotz zahlreicher Strände, teils mit Kieseln, teils mit Sand, ist sie doch keine reine Region für Sonnenanbeter. Um den ganzen Tag am Strand zu liegen und abends ins Hotel zurückzukehren, eigenen sich die sandigen Küsten des Atlantiks besser. Deshalb gibt es in den Küstenorten dieser Region sicherlich auch weniger Feriensiedlungen aus der Retorte. Wer an die Côte d’Azur reist, der will in der Regel auch etwas erleben. Will teilnehmen an dem südländischen Leben zwischen Strand, Cafés, Boutiquen und Kultur. Viele Hafenstädte an der Azur-Küste waren im Laufe ihrer Geschichte aufgrund ihrer strategischen Lage am Mittelmeer heiß umkämpft und weisen dementsprechend viele Zeugen ihrer Historie vor. Nizza ist eine Stadt der Kunst, die ihres Gleichen sucht: abgesehen von Paris besitzt keine französische Stadt mehr Museen. Gewidmet sind sie einmaligen Meistern der Malerei, wie Picasso und Matisse, die sich beide von der Côte d’Azur inspirieren ließen.
Es war nicht nur die Küste mit ihren pittoresken Dörfern und Städten, die diese Virtuosen begeisterte, auch das Hinterland ist unbedingt eine Erwähnung und einen Besuch wert. Bergmassive, von dichten Eichen- und Kastanienwäldern bedeckt, laden zum wandern und mountainbiken ein. Zwischen Rhône und Mittelmeer beansprucht die Natur ein fast 100.000 Hektar großes Wildnis aus Brackwasser und Sand für sich: die Camargue. Ein Naturparadies, das am besten auf dem Rücken der weißen, hier gezüchteten Camargue-Pferde erkundet wird und in deren Feuchtbiotopen rosa Flamingos brüten.