Am heutigen Dienstag jährt sich die Katastrophe von Tschernobyl zum 25.Mal: ein Vierteljahrhundert nachdem der Reaktor in dem Kernkraftwerk nahe der ukrainischen Stadt Prypjat explodierte, entwickelt sich das kontaminierte Gebiet immer mehr zum Touristenziel. Ehemals verließen weit über 120.000 Menschen Tschernobyl in Folge der Reaktorkatastrophe, doch heute kommen Menschen aus aller Welt freiwillig in den Norden der Ukraine, um an Touristenführungen in einem Gebiet teilzunehmen, in dem sich der historisch wohl schwerste Unfall in einem Atomkraftwerk ereignete.
Rund 60.000 Besucher zieht es jedes Jahr in nach Tschernobyl und die Tendenz ist steigend, denn in Folge des Unglücks im japanischen Atomkraftwerk Fukushima hat die Nachfrage nach Führungen durch Tschernobyl und die nahegelegene „Geisterstadt“ Prypjat stark zugenommen. Für rund 100 Dollar werden die Katastrophen-Touristen zum Reaktorblock 4 gebracht. Dieser sorgte 1986 für die schwerste Nuklearkatastrophe der Geschichte und ist heute von einem schwarzen Sarkophag bedeckt. Dass auch heute noch geringe radioaktive Strahlung in dem Gebiet gemessen wird, scheint die Touristen nicht zu stören.