Die Inselwelt der Malediven stellt ein höchst sensibles Ökosystem dar. Von den knapp 1.200 Inseln der Gruppe sind etwas mehr als 200 bewohnt und weitere knapp 100 Inseln für touristische Projekte erschlossen. Die meisten der Malediven-Inseln sind so klein, dass sie bequem in weniger als einer Stunde zu Fuß umrundet werden können. Der Tourismus hat dem Staat einigen Wohlstand gebracht, gleichzeitig aber auch zu neuen Problemen insbesondere in Bezug auf den Umwelt- und Naturschutz geführt.
Denn die zumeist westlichen Touristen erwarten von ihren Urlaubsdomizilen in dem tropischen Naturparadies den gleichen Luxus und Komfort wie in anderen bekannten Urlaubsdestinationen. Viele von ihnen reisen auf die Malediven, um hier zu tauchen oder zu schnorcheln oder auch um anderen Wassersportaktivitäten nachzugehen. Kaum einer macht sich Gedanken, wie all der kulinarische Luxus, von dem kaum etwas natürlich auf den Malediven wächst, auf die Inseln kommt – und wie dessen Überreste auch wieder von den Inseln verschwinden. Es wird vor allem eines – konsumiert.
Umso erfreulicher ist es, dass sich eines der größten Urlaubsresorts der Malediven, das Kuramathi Island Resort, seit Jahren aktiv mit dem Thema Umweltschutz auseinandersetzt. Ein eigener Meeresbiologe kümmert sich dort mit seinem Team um die Erhaltung der Unterwasserwelt und der Artenvielfalt an Land. Besonders lobenswert ist dabei, dass das Team zur Umsetzung seiner Nachhaltigkeitsprojekte auch die Hotelgäste mit einbezieht und so eine noch größere Sensibilität für das Thema Naturschutz bei den Urlaubern erreicht.
Das jüngste Projekt im Eco Center des Kuramathi Island Resorts ist die Ausstellung des Skeletts eines Pottwals, das von dem Team akribisch zusammengesetzt worden ist und nun in Verbindung mit Infofilmen und Vorträgen über die riesigen Meeressäuger informiert. In einem anderen Projekt wird der Lebensraum „Korallenriff“ thematisiert und den Gästen mittels eines computeranimierten Kurzfilms die richtige Verhaltensweise in einem Korallenriff vermittelt. Auch auf der Insel können sich die Urlaubsgäste auf speziellen Wanderungen über die maledivische Fauna und Flora informieren und dabei auch den richtigen Umgang und Erhalt mit dieser verstehen.
Aus unserer Sicht sind alle diese Aktivitäten mehr als begrüßenswert und sollten als lobenswertes Beispiel auch für andere Tourismusprojekte in sensiblen Ökosystemen dienen. Denn der Tourismus ist für viele Regionen sicher ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor – eine intakte Umwelt aber die Grundlage, dass es diesen Tourismus auch nachhaltig geben kann.
Mich wundert das nicht. Immer ist dieses Inselreich auch von einem ganz anderem Problem erfasst: Der Klimaerwärmung und dem potentiellen Ansteigen der Meere. Deshalb sollten sie mit gutem Beispiel voran gehen. Es geht schließlich um ihre Lebensgrundlage: den Fels auf dem sie leben 🙁