350.000 Quadratkilometer groß ist er, umfasst 36 Schutzgebiete und gilt als eine Art politischer Vorreiter im modernen Naturschutz: der Kaza-Naturpark vereint 36 Schutzgebiete in fünf verschiedenen Ländern zu einem großen Lebensraum für die Tierwelt im südlichen Afrika. Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe sind die Träger eines Projektes, dessen Idee schon rund 20 Jahre alt ist, aber viel Vorbereitungszeit und Verhandlungsgeschick benötigte um umgesetzt zu werden.
Für die Realisierung von Kaza legten die Vertreter der verschiedenen Stämme und Länder frühere Konflikte zu den Akten und ließen aus einer jahrzehntelangen Vision Wirklichkeit werden. Finanziell und mit Expertenwissen unterstützt wurden die afrikanischen Staaten bei ihrem Vorhaben unter anderem vom WWF, dem deutschen Entwicklungsministerium und der Entwicklungsbank Kfw. Vorbild ist der Kaza-Naturpark insbesondere aus einem Grund: weil alle nun entstehenden touristischen Einnahmen direkt an die Menschen in der Region gehen, profitieren die Bewohner der verschiedenen Dorfgemeinschaften werden also direkt von den ausländischen Besuchern und müssen sich von keiner Regierung, Investoren oder Organisation vorschreiben lassen, für welchen Zweck sie die finanziellen Einnahmen verwenden.
Nach einem Bericht des WWF rechnen Experten damit, dass sieben Kaza-Touristen einen Arbeitsplatz in der Region sichern. Dieser eine Arbeitsplatz wiederum könnte bis zu 15 Menschen in den Ländern ernähren. Das die Touristen ausbleiben glaubt niemand, schließlich bietet das, nach dem südamerikanischen Regenwald, größte Naturschutzgebiet auf der Erde eine unglaubliche Artenvielfalt: ob Elefanten, Flusspferde oder Raubkatzen – der Kaza-Naturpark beheimatet fast alle tierischen Touristenmagneten und sollte für reges Interesse bei Abenteuer-Urlaubern sorgen.