Wie teuer ist ein Flugticket tatsächlich? Ist ein Billigticket wirklich so günstig wie es die ausgelobten Eckpreise in den Werbeanzeigen versprechen oder entpuppt sich das vermeintliche Schnäppchen am Ende doch als teurer Ladenhüter? Mit diesen Fragen hat sich in einem Test im Februar 2013 das Reiseportal smavel.com auseinandergesetzt und die Zusatzkosten verschiedener Fluggesellschaften unter die Lupe genommen.
Getestet wurden dabei zwölf europäische Fluggesellschaften, wobei neben den bekannten Billigfluggesellschaften wie Ryanair oder Easyjet auch etablierte klassische Airlines, wie die Lufthansa oder Condor hinsichtlich der Preisgestaltung genau durchleuchtet wurden.
Der smavel-Test ist nicht die erste Untersuchung dieser Art und so überraschen die Ergebnisse nicht wirklich, denn das Portal stellte fest, dass Flugreisende hinsichtlich des Preisgefüges mit Linienflügen häufig besser bedient sind, als bei den Billigfluggesellschaften. Entscheidend ist, welche Zusatzleistungen ein Passagier in Anspruch nehmen möchte, denn bei den vermeintlichen Billigfliegern gibt es zwar in der Tat sehr günstige Preise für das Flugticket – aber nur dann, wenn man mit wenig Gepäck und ohne Sonderwünsche reisen möchte. Bei manchen Fluggesellschaften muss – abgesehen vom Handgepäck – bereits für jedes aufgegebene Gepäckstück extra gezahlt werden und nicht selten kostet das Gepäckstück sogar mehr als das eigentliche Flugticket. Auch bei der Berechnung sonstiger Kosten sind manche Fluggesellschaften sehr erfinderisch (wie z.B. bei Ticketausstellungsgebühren, Sitzplatzreservierungsgebühren, Kreditkartengebühren, Online Check In-Gebühren, Verwaltungsgebühren, …). Es lohnt sich also, bereits im Buchungsprozess genau auf das Kleingedruckte oder zusätzliche Informationsfenster zu achten, denn nicht immer ist die Höhe der möglichen Gebühren auf den ersten Blick zu erkennen. Grundsätzlich waren die Tester von smavel mit der Transparenz der Zusatzkosten jedoch zufrieden, versteckte Kosten wurden nicht entdeckt, jedoch muss sich der Buchende bei manchen Airlines schon etwas bemühen und durch verschiedene Unterseite klicken, um herauszufinden, wie hoch der Aufschlag im Einzelnen ist.
Testsiegel bei dem smavel-Test wurde übrigens airberlin. Auf dem letzten Platz landete ziemlich weit abgeschlagen Ryanair. Die Ergebnisse des Tests sind hier nachzulesen: http://www.smavel.com/index.php?aid=2501&de-airlines-im-test.
Testsieger Air Berlin, letzter Platz für Ryanair.
Hmmm, interessanterweise ist Air Berlin genau diejenige Fluglinie, die seit Jahren horrende Verluste einfährt. Hätte es nicht kürzlich Hilfe aus dem Nahen Osten gegeben, wäre das Ende von A.B. wohl nicht mehr fern gewesen. Am anderen Ende der Skala gehört Ryanair zu jenen Fluglinien, die seit Jahren gutes Geld verdienen. Da scheint es wohl einen Zusammenhang mit der im Artikel beschriebenen Marketingstrategie der versteckten Kosten zu geben.
Wenn ich in den letzten Jahren mit dem Flieger unterwegs in die Ferien war, egal ob Pauschalreise ins Hotel, Ferienwohnung oder Kurztrip, dann habe ich mich schon über diese üble Abzockerei der Fluggesellschaften geärgert. Da werden jetzt die Gepäckstücke gezählt. Und wer das Familien-Beauty-Case nicht mit in einem Koffer verstaut, muss löhnen. Dies trifft übrigens auf alle Fluggesellschaften zu.
… der Krug geht wohl so lange zum Brunnen, bis er bricht …