Eglesia Puig de Missa
Wehrhaft erhebt sich der strahlend weiße Kirchebau auf dem Puig de Missa in Santa Eulària. Der Sakralbau, der im 16. Jahrhundert nach der Zerstörung des alten Gotteshauses durch die Türken errichtet wurde, hat neben der spirituellen auch eine Wach- und Verteidigungsfunktion, die ihm deutlich anzusehen ist.
Entworfen wurde die ungewöhnliche Kirche vom Stadtarchitekten Giovanni B. Calvi, der auch für den bau der Stadtmauern verantwortlich war. Im laufe des 17. Jahrhunderts wurde der schlichten Wehrbau um zwei Kapellen erweitert, was zu einem kreuzförmigen Grundriss führte. Auch die freistehende, überdachte Halle vor dem Haupteingang, die bis heute als gesellschaftlicher Treffpunkt fungiert, stammt aus dieser Zeit.
Im Inneren der Kirche, die jedoch zumeist nur während der Gottesdienste geöffnet ist, zeigt das Hauptaltarbild, eine Arbeit des Bildhauers Farreras aus dem Jahr 1940, das Bildnis der heiligen Eulària. Aus einer deutschen Werkstatt des 18. Jahrhunderts stammt hingegen die Figur des gefesselten Christus an einer Säule. Beachtung finden sollte auch die dunkle Holzdecke aus phönizischem Wachholder.