Haría
Das schmucke Örtchen Haría liegt eingebettet in das „Tal der 1000 Palmen“ im Norden Lanzarotes. Die fruchtbare Region gehört zu den traditionellen Agrargebieten der Insel und setzt grüne Akzente auf dem sonst so kargen Eiland.
Mit seinen vielen Palmen und seinen weißen, kubischen Häusern gleicht Haría einer kleinen Oase. Schmucke Sommerhäuser, viele von ihnen mit wunderschön gestalteten Innenhöfen, säumen die Straßen, oft reich mit leuchtenden Bougainville dekoriert. Viele von ihnen gehören Hauptstädtern oder Mitarbeitern der Tourismusindustrie, die sich in ihrer Freizeit in die Kühle des „Berglandes“ flüchten, weitab der Fremdenverkehrszentren. Viele der restaurierten und sorgfältig getünchten Häuser stammen dabei noch aus dem 19. Jahrhundert.
Das Zentrum von Haría bildet die langgezogene Plaza León y Castillo, die von alten Lorbeer- und Eukalyptusbäumen gesäumt wird, und als einer der schönsten Plätze Lanzarotes gilt. An ihrem Ende steht die Pfarrkirche Iglesia de Nuestra Señora de la Encarnación, die 1966 errichtet wurde, nachdem ihr Vorgängerbau aus dem 17. Jahrhundert durch einen Sturm zerstört wurde und die vor allen Dingen durch ihren hohen Glockenturm auffällt.
Ebenfalls im Ortskern befindet sich die Tienda y Taller de Artisana Municipal, ein Zentrum des lanzaroteñischen Kunsthandwerks. Hier kann man Körbe und Decken sowie kleine Stoffpuppen und Holzfiguren erwerben, die nach traditioneller Art gefertigt wurden und zusätzlich den Handwerkern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Regionale Produkte werden zudem jeden Vormittag in der restaurierten Markthalle gegenüber dem Zentrum angeboten
Am östlichen Ortsrand von Haría liegt der lokale Friedhof, auf dem der Inselkünstler César Manrique begraben liegt. Der Architekt, der 1992 bei einem Autounfall tödlich verunglückte, hatte ein paar Jahre zuvor eine Finca in Haría erworben, auf der er sich zurückziehen und der Malerei widmen wollte. Sein aufwendiges Grab aus Vulkangestein und Kakteen fällt auf dem sonst eher schlichten Friedhof deutlich ins Auge.