Santa Cruz de La Palma
Strahlend weiß heben sich die Häuser der palmerischen Hauptstadt Santa Cruz de La Palma vom Grün der umgebenden Hügel und vom tiefen Blau des anstrandenden Atlantiks ab. Mit gut 18 000 Einwohnern ist es die größte Siedlung der Insel, gleichsam darf man hier jedoch keine urbanen Strukturen erwarten. Santa Cruz lebt das gemütliche Leben einer Kleinstadt und sonnt sich im Glanz seiner ruhmreichen Vergangenheit. An seinen Promenaden und Plätzen und in den hübschen Gassen mit den typisch kanarischen Herrenhäusern atmet man Frieden und Beschaulichkeit.
Gegründet wurde Santa Cruz im Jahre 1493 vom spanischen Konquistador Alonso Fernández de Lugo. Nach der Eroberung La Palmas ließ er am Strand eine Messe lesen und ein heiliges Kreuz errichten, voraus Santa Cruz als Name der Hauptstadt resultierte. Durch seine westliche Lage am Rande des kanarischen Archipels qualifizierte sich La Palma schnell als bevorzugter Handelsposten für den Austausch von Waren mit den Kolonien. Es dauerte nicht lange und die Insel verfügte über die drittgrößte Flotte Spaniens, die in Santa Cruz stationiert war. Von den Geschäften profitierten die einheimischen Händler und adeligen Familien, die sich in der Kapitale prunkvolle Häuser bauten, geziert durch prachtvolle Holzbalkone im typisch kanarischen Stil. Viele dieser prachtvollen Stadthäuser prägen noch heute das Bild La Palmas, eines davon, das besichtigt werden kann, ist die Casa Salazar. Der Stern La Palmas begann erst im 17. Jahrhundert zu sinken, als der Umschlagsplatz für den Transatlantikhandel nach Teneriffa verlegt wurde.
Zu den ältesten Teilen La Palmas gehört die Plaza de Santo Domingo mit gleichnamiger Kirche und ehemaligem Dominikanerkonvent. Das Ensemble aus dem 16. Jahrhundert findet seine Entsprechung an der Plaza de San Francisco am anderen, nördlichen Ende der Altstadt. In dem wunderschönen Franziskanerkloster ist heute das sehr sehenswerte Museo Insular untergebracht, das sich mit der Inselgeschichte auseinander setzt. Ganz in der Nähe befindet sich auch das Seefahrtsmuseum, Museo Naval, das in einer Nachbildung des Flaggschiffs von Kolumbus, der Santa Maria untergebracht wurde. Von hier aus geht es weiter zur Avenida Marítima, der Uferstraße von La Palma, an der sich zahlreiche der oben bereits erwähnten Herrenhäuser mit ihren kräftigen Farben aus dem Weiß der Stadt herauslösen.
Natürlich finden Sie, trotz aller Übersichtlichkeit, in La Palma auch eine Reihe von Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Eine besonders Schöne ist die Markthalle Mercado an der Avenida del Puente, in der die frischen Waren der Insel veräußert werden. Was es in Santa Cruz tatsächlich nicht gibt, ist ein ausschweifendes Nachtleben. Zwar hat die Stadt neben der Hafeneinfahrt eine Open-Air-Diskothek, diese wird jedoch eher von der jüngeren Inselbevölkerung frequentiert. So richtig in Feierlaune sind die Palmeros jedoch einmal im Jahr: während des Patronatsfestes, Bajada de la Virgen de las Nieves lässt die lokale Bevölkerung mit zahlreichen Besuchern der anderen kanarischen Inseln seine Schutzheilige hochleben.