San Andrés

In die Karibik versetzt, fühlt sich der Besucher von San Andrés, einer kleinen und verträumten Ortschaft im Norden La Palmas. Durch die Landwirtschaft, speziell den Anbau von Getreide und Bananen, erlangte San Andrés eine große Bedeutung, erhielt im 16. Jahrhundert das Stadtrecht und konnte einigen Wohlstand akkumulieren. Seine Vorreiterrolle musste es jedoch in den letzten Jahrhunderten zunehmend an die Nachbargemeinde Los Sauces abtreten. Heute erinnern ein großartiger historischer Stadtkern und einige verbliebene Bananenplantagen sowie die Wehrkirche San Andrés an die Vergangenheit der Ortschaft.

Das ruhige San Andrés besticht vor allen Dingen durch seine farbenfrohen Häuser, die in dieser wasserreichen Umgebung mit zahlreichen Pflanzen und leuchtenden Blumen dekoriert werden. Fast scheint die Zeit in dem Weiler stehen geblieben zu sein und man hegt die Vermutung, sich in einem großen Freilichtmuseum zu bewegen.

Das Zentrum von San Andrés ist die wuchtige Wehrkirche San Andrés Apostol, deren Innenraum durch eine prächtige Holzdecke im Mudéjar-Stil glänzt. Mit dem Bau des Gotteshauses wurde bereits im 16. Jahrhundert begonnen, doch erst mit Vollendung des Turms rund 300 Jahre später, erlangte es seine heutige Form. Zu seinen bedeutendsten Kunstschätzen zählen unter anderem zwei flämische Marienfiguren. Nicht weit entfernt, am unteren Ende der palmengesäumten Plaza de San André befindet sich das Pfarrhaus. Nach kürzlich erfolgter Restauration erstrahlt der prächtigste Profanbau des Ortes in neuem Glanz.

Nach einer Rast in dem schönen Terrassencafé auf der Plaza, kann sich ein Bummel durch das historische Ortsensemble mit seinen Herrenhäusern zum kleinen Hafen Puerto Espindola anschließen. Von hier aus wurden im 15. und 16. Jahrhundert Wein und Zucker zum europäischen Festland verschickt. Heute dient das Becken vorwiegend einigen Fischern als Anlegestelle.

Ein weiteres Relikt aus der Vergangenheit von San Andrés ist ein alter Kalkofen, der nördlich unterhalb des Ortskerns zu finden ist. In dem turmartigen, spitzen Gebilde wurde in früheren Zeiten Kalk für den Hausbau gebrannt.

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