Vor genau 100 Jahren schlug nach dem Ende des ersten Weltkrieges die Geburtsstunde des heutigen Saarlandes. Am 10. Januar 1920 trat der Versailler Vertrag in Kraft und damit entstand eine neue eigenständige politische Einheit: Das Saargebiet. Diese Region bildete die Grundlage für das heutige Bundesland Saarland, das heute auf eine bewegte und einzigartige Geschichte zurückblickt. Seit Beginn der industriellen Revolution und in den Jahren vor dem Weltkrieg bestand das Gebiet des heutigen Saarlandes aus vielen einzelnen Territorien, die den verschiedenen Monarchien des damaligen Deutschen Kaiserreiches zugehörig waren. Durch die Steinkohlevorkommen wurde die Region zum drittgrößten Schwerindustriegebiet Preußens und später des Kaiserreiches und formte damit erstmals eine territorienübergreifende Identität.

Ausstellung „Die 20er Jahre“ in Saarbrücken
Das Historische Museum Saar beleuchtet in der aktuellen Ausstellung „Die 20er Jahre – Leben zwischen Tradition und Moderne“ die Anfänge des Saarlandes. Zu sehen sind zahlreiche Originalobjekte von 1920 bis zur saarländischen Volksabstimmung 1935. Erstmalig widmet sich ein großer Teil der Ausstellung neben der politischen Geschichte auch dem alltäglichen Leben im Saargebiet. Und das Saargebiet stand dem Berlin der „Goldenen Zwanziger“ in nichts nach. Man feierte, tanzte Charleston und trank französischen Champagner und Cognac. Alleine 38 Lichtspielhäuser zählte man im Jahr 1925 im Saargebiet.

Sonntags finden um 14:00 Uhr öffentliche Führungen statt. Workshops und Kostümführungen im Stil der 20er Jahre werden ebenfalls angeboten. Das Historische Museum Saar hat dienstags bis sonntags von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, mittwochs von 10:00 bis 20:00 Uhr. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 24.5.2020. (tz-s)