Mit dem nahenden Frühling startet auch wieder die alljährliche Motorradsaison – und mit ihr müssen sich auch wieder sämtliche Verkehrsteilnehmer, allen voran die Autofahrer, auf die schnellen und wendigen Zweiräder einstellen. Leider werden mit den höheren Temperaturen auch die Unfallzahlen mit Motorradbeteiligung wieder rasant in die Höhe schnellen. Nach Meinung des ADAC wären viele Motorradunfälle mit der richtigen technischen Ausstattung der Bikes allerdings vermeidbar.

Nach Analysen der ADAC-Unfallforschung hätten in der Vergangenheit mehr als ein Fünftel aller Motorradunfälle vermieden werden können, wenn die Motorräder mit einem Antiblockiersystem (ABS) ausgestattet gewesen wären. Bezogen auf Alleinunfälle, das heißt bei Motorradunfällen, an denen kein anderer Verkehrsteilnehmer beteiligt ist, wären sogar 45 Prozent aller Unfälle mit ABS-Systemen an den Zweirädern vermeidbar gewesen.

Höchste Zeit also, dass sich sowohl Hersteller als auch Motorradfahrer selbst intensiv mit dieser Thematik auseinandersetzen und das Antiblockiersystem aus Sicherheitgründern idealerweise sogar zur serienmäßigen Ausstattung gehören sollte. Der ADAC fordert bereits, dass das System für möglichst alle Motorradmodelle angeboten wird.

Den entscheidenden Vorteil spielt das Motorrad-ABS bei plötzlichen Bremsmanövern aus, aber auch Fahrfehler, wie Überbremsen oder Schreckbremsung, können mit einem Antiblockiersystem ausgeglichen werden. Die Investition in ein ABS ist daher sicher für jeden Biker mehr als sinnvoll. Jeder Motorradfahrer, der sich für eine Ausstattung mit ABS entscheidet, sollte aber auf jeden fall auch noch ein paar Euro in geeignete Trainingskurse investieren. Denn das System verändert das Bremsverhalten nicht unerheblich und nur durch praktische Bremsübungen ist der Biker besser auf kritische Verkehrssituationen vorbereitet. Die eigene Sicherheit – und auch die der anderen Verkehrsteilnehmer – sollte diese Investition aber allemal wert sein.