Usedom führt Warnschilder für Nudisten-Strand ein
Bereits seit einem halben Jahrhundert aalen sich unverhüllte Badegäste am Strand des Usedomer Kaiserbades Ahlbeck nahe der deutsch-polnischen Grenze in der Sonne. Seitdem Polen im Dezember 2007 dank des Schengener Abkommens die Grenzen geöffnet hat, wirft das Nacktbaden allerdings Probleme auf: sittenstrenge polnische Nachbarn aus der Stadt Swinemünde (Swinoujscie), die lieber auf Badehose und Bikini zurückgreifen, fühlen sich beim Strandspaziergang von dem Anblick der deutschen Nackedeis gestört.
Um die langwierige Nudisten-Debatte zu beenden, sollen nun unübersehbare Schilder die bekleideten Polen vor den nackten Deutschen warnen: zweisprachige Tafeln mit den Hinweisen „Anfang FKK“ und „Ende FKK“ grenzen den umstrittenen Textilfrei-Küstenabschnitt deutlich ab und sollen so endlich Frieden in der Nackt-Frage bringen.
Entrüstete polnische Lokalpolitiker, allen voran der nationalkonservative Swinemünder Stadtrat Edward Zajac, hatten sich für die eilige Beseitigung des liederlichen Strandes eingesetzt. Durch unnachgiebige Verhandlungen zwischen den Stadtvätern Ahlbecks und Swinemündes konnte man sich schließlich jedoch auf einen Kompromiss verständigen.