Seinen Namen hat das beschauliche Fischbach (Karpniki) nicht ohne Grund. Bis heute sind die jahrhundertealten Fischteiche das bestimmende Element des kleinen Ortes am Fuße des Landeshuter Kamms (Rudawy Janowickie). Zu ihnen gehören auch die beiden Teiche im historischen Landschaftspark von Schloss Fischbach. Hotelgäste können sich dort beim Angeln entspannen. Die Teichlandschaft lädt zudem zu ausgedehnten Spaziergängen ein.
Einst waren die Karpfen aus den Fischbacher Teichen allein dem ortsansässigen Adel und seinen Gästen vorbehalten. Zu ihm zählte auch Prinz Wilhelm von Preußen, der Schloss und Park im heutigen Karpniki 1822 als Sommerresidenz erwarb. Bis heute sind die 17 erhaltenen Gewässer das bestimmende landschaftliche Element westlich von Schloss und Dorf. Mit ihren ruhigen Spiegeln und den naturbelassenen Uferzonen verleihen sie der Landschaft einen idyllischen Charakter.
Die ersten der einst 22 Teiche entstanden bereits im 15. Jahrhundert, als Schloss und Ort der wichtigen niederschlesischen Adelsfamilie Schaffgotsch gehörten. Die meisten wurden später von den Zisterziensern aus dem rund 30 Kilometer entfernten Kloster in Krzeszów (Grüssau) angelegt. Der für seine Fischzucht bekannte Orden hatte den Ort in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts übernommen.
Die Wiederherstellung der beiden zum Schloss gehörenden Teiche war für Jacek Masior eine Herzensangelegenheit. Der Unternehmer mit einem Faible für antike Möbel erweckte das gesamte Anwesen von 2010 bis 2014 aus einem Dornröschenschlaf. Im Zuge der Arbeiten ist auch der Landschaftspark neu entstanden. Die beiden Teiche wurden komplett aufgefrischt, die Uferzonen weitestgehend nach historischem Vorbild gestaltet.
Im direkt an der Schlosszufahrt gelegenen Teich wurden wieder verschiedene Fischarten angesiedelt. Zu ihnen zählen neben dem Karpfen der Flussbarsch, die Schleie, die Karausche und die Plötze. Gäste des Luxushotels Zamek Karpniki können sich nach Anmeldung entspannt ans Ufer setzen und ihre Angel auswerfen. Das Hotel verleiht den Gästen auch eine Angelausrüstung.
Die ganze Schönheit der einst von Menschenhand geschaffenen Landschaft können Besucher bei einer Wanderung zu den benachbarten Schlössern im Hirschberger Tal erleben. Bis zum Schloss- und Parkensemble in Bukowiec (Buchwald) sind es nur vier, bis zu den benachbart gelegenen Schlössern von Łomnica (Lomnitz) und Wojanów (Schildau) etwa sechs Kilometer. Die von Wäldchen und Bächen durchzogene hügelige Landschaft bietet zahlreiche kleinere und größere Wanderwege für Spaziergänger und Radfahrer. Der bekannteste ist der rund sechs Kilometer lange „Königsweg“. Er führt zunächst durch die Teichlandschaft und dann weiter durch die malerische Landschaft des Hirschberger Tals nach Mysłakowice (Zillerthal-Erdmannsdorf). Der Feldweg war für den preußischen König Friedrich Wilhelm III. die schnellste Verbindung, um von seiner dortigen Sommerresidenz zum Schloss seines Bruders in Fischbach zu gelangen.
Einige der Teiche befinden sich heute in Privatbesitz und dienen immer noch der Fischzucht. Die eine Fläche von rund 210 Hektar einnehmenden Fischteiche haben sich in vielen Bereichen zu einem äußerst wertvollen Biotop entwickelt. Sie dienen nicht nur zahlreichen Wasservogelarten als Nistplatz, sondern sind auch ein Rückzugsgebiet für so seltene und empfindliche Arten wie den Grauspecht oder den Wachtelkönig.
Schloss Fischbach liegt eine gute Autostunde von Görlitz entfernt. Weitere Informationen unter www.schlossfischbach.de