Während es den meisten Menschen ausreicht, sich mit ihrem Alltag und den Schwierigkeiten, den dieser so mit sich bringt, auseinanderzusetzen, entwickeln sich in dem Seelenleben leistungsorientierter Menschen ganz andere Wünsche: so auch bei dem 25jährigen Shaun Quincey. Der Mann aus Neuseeland hegte bereits seit geraumer Zeit den Wunsch, die Strecke zwischen Australien und Neuseeland mit dem Boot zu überqueren. Selbstverständlich nicht mit einem Motorboot oder einer Luxusyacht, sondern mit einem Ruderboot, welchem er ausschließlich durch seine Muskelkraft Antrieb verleiht.
Shaun Quinceys Wunsch beruhte auf einem speziellen Hintergrund, schließlich war sein Vater Colin der bisher der einzige Mensch der diese Strecke mit dem Ruderboot bezwang. Quincey Senior ruderte 1977 allerdings in umgekehrter Richtung: von Neuseeland nach Australien.
Sein Sohn startete vor knapp zwei Monaten vom kleinsten Kontinent in Richtung seiner Heimat Wellington. Nach 55 Tagen auf dem Meer wurde Shaun Quincey von seiner Mutter und einigen Zuschauern mit großem Beifall begrüßt, denn der Ruderer bezwang nicht nur meterhohe Wellen und tückische Strömungen, sondern auch die Einsamkeit auf dem Ozean. Während die ursprüngliche Strecke eine Länge von 2200 Kilometern aufweist, wird vermutet das Quincey, aufgrund der Strömungen, eine weitaus längere Distanz zurücklegte.
Trotz dieser Schwierigkeiten benötigte Quincey zehn Tage weniger für die Bootstour wie sein Vater 23 Jahre zuvor. Extremsportler Shaun Qunicey hatte sich vor Antritt seiner Reise, mit 150 Litern Trinkwasser auf seinem, mit einer Schlafkabine ausgestatteten, Boot eingedeckt.
Der letzte Mensch der versuchte den Wellengang zwischen Australien und Neuseeland zu überstehen, musste den Überquerungsversuch mit seinem Leben bezahlen: im Februar 2007 verscholl der 39jährige Ruderer Andrew McCauley nur 65 Kilometer vor der neuseeländischen Küste.
Erste Bilder von der Ankunft des Abenteuerers Shaun Quincey gibt es auf spiegel.de