Der alljährliche Badegewässerbericht der EU-Kommission belegt: An knapp 99 Prozent aller Meeres-Badestrände und 97 Prozent aller Badestellen an Flüssen oder Seen in Europa kann man ohne Sorge abtauchen. Damit sind die insgesamt 21.000 untersuchten Gewässer im Vergleich zum Vorjahr deutlich sauberer geworden. Um die Wasserqualität beurteilen zu können, haben die Umweltkommissare Proben auf Bakterien, Salmonellen, giftige Säuren, Reinigungsstoffe und Mineralöl getestet.
Auch nahezu jeder deutsche Strand an Meer und See ist rein genug zum Schwimmen. Die Wasserqualität an insgesamt 99 Prozent der 373 überprüften Nord- und Ostseestrände (vorher: 94 Prozent) sowie 98 Prozent der 1.890 Seen und Flüsse (vorher: 92 Prozent) entspricht den Mindeststandards der EU. Nur 25 der Strandabschnitte fielen bei dem Qualitätstest durch, da hier zu viele Coli-Bakterien oder andere Verschmutzungen nachgewiesen wurden. Im EU-weiten Vergleich liegt Deutschland damit auf Rang acht. Zu den wenigen als ungenügend eingestuften deutschen Badestellen gehören z. B. die niedersächsischen Nordseestrände Spieka-Neufeld und Wremen bei Cuxhaven, die Glöwitzer Bucht in Mecklenburg-Vorpommern, der Rheinauer See bei Mannheim oder der Buchhorner See nahe des baden-württembergischen Pfedelbach.
Auch in den meisten anderen EU-Gewässern können Badenixen ruhigen Gewissens planschen – nur 1,3 Prozent der untersuchten Meeresstrände scheiterten an den Vorgaben, während 2,8 Prozent der Flüsse und Seen die Standards nicht erfüllten. Besonders sauber sind die Badestrände an den Küsten von Griechenland, Frankreich, Lettland, Malta, Slowenien und Zypern, die zu über 90 Prozent nicht nur den Mindeststandards, sondern zusätzlich auch den weitaus strikteren EU-Leitwerten Genüge taten. Die Küstengewässer der Bundesrepublik entsprechen diesen Leitwerten nur zu 75,6 Prozent.
Weniger gut haben die untersuchten Küsten- und Binnengewässer in Irland, Italien, Polen und der Tschechischen Republik abgeschnitten. In Italien mussten 300 Küstenabschnitte und 250 Badestellen an Seen vollständig gesperrt werden. Besonders bei Rom und in der südwestitalienischen Region Pontecagnano bleibt man besser am Ufer liegen.