Die Ferienregion Mecklenburg-Vorpommern ist beliebt, besonders die Insel Rügen.

Im Jahr 2008 besuchten 6,8 Millionen Urlauber die Insel, doch ist diese Zahl rückläufig. Deswegen planen Tourismus-Gurus an der schönen Nordseite Rügens, dass die Natur dem Urlaubs-Business zu weichen hat.

Rügens Küste soll Touristenmekka werden, Investoren planen mehrere Ferienanlagen, mit nicht weniger als 2000 Betten zu bauen. Der freie Blick auf die herrliche Ostseeküste wäre damit ruiniert, ganz zu Schweigen von den Umweltschäden die dadurch entständen. Experten aus der Reisebranche und Umweltschützer sehen das Vorhaben kritisch.

Dänische Finanzmänner planen, nahe Sassnitz einen ganz neuen Kurort entstehen zu lassen- im Mittelpunkt wird das zerrüttete Schloss von Dwasieden stehen. Direkt am Strand von Prora ist der Umbau der ehemaligen Ferienanlage „Kraft durch Freude“ aus der NS-Zeit vorgesehen- weitere 3000 Betten werden so für Urlauber geschaffen. Zahlreiche weitere Interessenten haben Pläne geäußert, Appartements und Hotelkomplexe an der Küste anzusiedeln. Die Natur der Halbinsel Jasmund wäre damit mehr denn je bedroht, laut Nobelpreisträger Michael Succow. In seiner Funktion als Mitglied des Deutschen Nationalkomitees Biosphäre, reiste er nach Rügen und besichtigte das Gebiet, seiner Meinung nach werde der vermehrte Verkehr und die Bebauung möglicherweise für die Aberkennung des Titels „Biosphärenreservat“ sorgen. Die Unesco verlangt, damit ein Reservat den Titel verdient, dass mehr als 10.000 Hektar unberührte Natur vorliegen, das wäre nach dem Bauboom nicht mehr gegeben.