Belgien gilt als die Wiege des Comics. Und 2009 wird das angemessen gefeiert: Brüssel und die Wallonie widmen ihrem außergewöhnlichen Kulturgut, der so genannten 9. Kunst, ein ganzes Themenjahr. Überall im Land können sowohl belgische als auch internationale Comics in verschiedensten Anordnungen und Formen, als Illustrationen oder Originalbildtafeln, unter freiem Himmel oder im Museum, bei Musikfestivals oder in öffentlichen Räumen bewundert werden.
Eines der Highlights des belgischen Comicjahres ist die Neueröffnung des Hergé Museums in Louvain-la-Neuve im Mai, mit dem Georges Remi, besser bekannt als Hergé, dem Erfinder von Tim und Struppi, ein Denkmal gesetzt werden soll.
Einen weiteren Höhepunkt bildet die originelle Ausstellung „20 Jahre Manga in Europa“ im Belgischen Comiczentrum in Brüssel, die vom 10. März bis 7. Juni gezeigt wird. Die umfangreiche Sammlung blickt mit zahlreichen Werken auf die letzten zwei Jahrzehnte zurück, seit der japanische Comic mit der Reihe „Aldra“ von Katsuhiro Otomo seinen Triumphzug durch Europa startete. Außerdem werden den Besuchern z. B. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen japanischen und europäischen Arbeiten oder auffallende asiatische Einflüsse auf westliche Comics vor Augen geführt.
Auch z. B. die multidisziplinäre Exposition „Verschiedene Blickwinkel des belgischen Comics“ wird im Rahmen des Themenjahres präsentiert. Zwischen dem 27. März und 28. Juni können Besucher in dem Brüsseler Königlichen Museum der schönen Künste die Geschichte des internationalen Comics anhand der Zeichnungen belgischer Künstler nachverfolgen. 20 individuell inszenierte Räume, die jeweils dem Comiczeichner gewidmet sind, stellen die „persönlichen Museen“ der Schöpfer mit Jugendliteratur und Inspirationsquellen dar.