Nachdem bei mindestens fünf Bombenattentaten in der nordwestindischen Touristenhochburg Jaipur wenigstens 60 Menschen ums Leben kamen und mehr als 200 verletzt wurden, verhängten die Behörden eine Ausgangssperre über die entsprechenden Altstadtbezirke, die als Vorsichtsmaßnahme noch bis heute Abend 18 Uhr / 14:30 Uhr MESZ anhalten soll.
Die Sprengsätze waren gestern Abend an verkehrsreichen Märkten und Plätzen in dem dicht besiedelten historischen Stadtkern innerhalb nur weniger Minuten detoniert. Die Regierung vermutet die muslimische Terrorgruppe Harkut-ul-Jehadi Islami (HuJI) aus Bangladesch hinter den Anschlägen. Auch die Sicherheitskräfte der benachbarten Regionen sowie der Hauptstadt Neu Delhi und des Wirtschaftszentrums Bombay wurden in höchste Alarmbereitschaft versetzt.
In den letzten Jahren war Indien fortwährendes Anschlagsziel muslimischer oder weiterer Extremistengruppen, jedoch blieb Jaipur, einer der populärsten Urlaubsorte ausländischer Reisender, bisher verschont. Das gestrige Attentat in der Hauptstadt des Wüstenstaates Rajasthan, die aufgrund der überwiegend ocker- oder rosafarbenen Bauwerke auch als „rosa Stadt“ bezeichnet wird, stellt den bisher verheerendsten Terrorangriff in diesem Jahr dar.