Bin Laden plant Überführung zwischen arabischer Halbinsel und Nordafrika
Was für ein ehrgeiziges Projekt: Tarek Bin Laden, der Halbbruder des Terroristenführers Osama Bin Laden, beabsichtigt, eine gigantische Brücke zwischen Arabien und Afrika zu errichten und nebenbei im Zentrum des Roten Meers neue Städte für Urlauber zu schaffen. Mehrere tausend Jahre, nachdem Moses sein Volk durch die bis zu 2.600 Meter tiefe Meerenge geleitete, indem er die Fluten teilte, möchte Bin Laden nun primär Muslime über das Meer führen – ein Brückenschlag soll den Weg nach Mekka vereinfachen.
Mithilfe der längsten Hängebrücke der Welt müssten Millionen afrikanischer Moslems nicht mehr lange Wege über die im Norden gelegene Sinai-Halbinsel auf sich nehmen, sondern könnten vom afrikanischen Dschibuti direkt in den Jemen gelangen, um von dort die heilige Stätte in Saudi-Arabien zu erreichen. Sollte Tarek Bin Laden, dessen Halbbruder die verheerendsten Terroranschläge der Geschichte zu verantworten hat, dieses Megaprojekt gelingen, käme es einem Meilenstein in der Verkehrs- und Baugeschichte gleich.
Die 14 Milliarden Euro teure Brücke soll 28,5 Kilometer lang und breit genug für sechs Autobahnspuren und vier Bahngleise werden. In den anberaumten zehn Jahren Bauzeit würden etwa 100.000 Arbeitsplätze geschaffen.
Doch damit nicht genug: Tarek bin Laden, einer der wohlhabendsten Geschäftsmänner Saudi-Arabiens, möchte mitten im Roten Meer, auf der Insel Perim, zwei neue Städte hochziehen – eine davon, die „Stadt des Lichts“, soll auf einer Fläche von 600 Quadratkilometern, der sechsfachen Größe von Paris, ein Zentrum für Händler, Touristen und Geschäftsreisende darstellen.
Jedoch birgt das Mammutkonzept mit seinen biblischen Ausmaßen auch Risiken – so erstreckt sich die Brücke über einem aktiven Erdebebengebiet. Außerdem wird das Bauwerk mit dem großen Handelshafen in Dschibuti, von dem aus zurzeit jährlich über 120.000 Autos verschifft werden, konkurrieren.