2008 ist kein erfolggekröntes Jahr für China-Reisen: durch den Tibet-Konflikt und die Olympischen Sommerspiele gehen die Buchungen massiv zurück.
Deutsche Reiseveranstalter sind aufgrund der Olympiade bereits davon ausgegangen, dass weniger Urlauber China besuchen wollen – Kulturinteressierte gedulden sich lieber, bis der große Ansturm und der Hochbetrieb vorüber ist. Auch sind die Hotelpreise durch das Sportereignis oft spürbar gestiegen, wodurch zahlreiche potentielle Interessenten abgehalten werden. Aber nun mindern zusätzlich noch die Krise in Tibet und die Debatte um die erschwerte Visa-Vergabe die Begeisterung am Reisen ins Reich der Mitte.
Auch wenn im letzten Jahr noch alles rosig aussah – 2008 steckt der China-Tourismus in der Krise. Obgleich vermutlich die Neugier auf das Land nicht kleiner geworden ist – vor einem Jahr war auch schon allgemein bekannt, dass China kein westliches Demokratieverständnis besitzt, so dass sich die Situation im Land nicht geändert hat – beklagen zahlreiche Reiseanbieter, wie etwa Gebeco, Studiosus und China Tours, ein Minus von bis zu 30% im Vergleich zum Vorjahr.
Langfristig ist die Entwicklung aber nicht vorherzusehen: schon beispielsweise nach dem Blutbad auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Jahr 1989 ließ die Lust auf Reisen Richtung Peking kräftig nach, stieg jedoch nach einiger Zeit wieder an. Auch für 2009 erwarten viele Veranstalter wieder einen deutlichen Zuwachs, denn durch die Berichterstattung über die Olympiade werden unzählige Menschen auf das Land aufmerksam gemacht.
Das Auf und Ab im China-Tourismus zeigt sich aber auch andersherum: viele Chinesen fühlen sich durch die Kritik an ihrem Land gekränkt und buchen keine Reisen nach Deutschland mehr.