Der Diplomat und spätere Friedensnobelpreisträger Dag Hammarskjöld ist einer der berühmtesten Schweden der jüngeren Vergangenheit. Als zweiter Generalsekretär der Vereinten Nationen entschärfte er internationale militärische Konflikte und erwirkte Frieden, wo kaum jemand daran glaubte. Zur Erholung kam er jeden Sommer in die südschwedische Region Schonen, genauer gesagt an die Österlen-Küste. Hier kaufte er einen typischen Fachwerkhof, Baujahr um 1840, in dem er nach seinem Auftrag für die Vereinten Nationen dauerhaft ansässig werden wollte. Leider kam es nie dazu: Im Herbst 1961 starb Dag Hammarskjöld bei einem Flugzeugabsturz in Afrika. In seinem Testament überließ er den Vierseitenhof dem schwedischen Tourismusverband STF, der ihn für die Öffentlichkeit zugänglich machte. Am 30. März 2018 wurde Dag Hammarskjölds Backåkra nach jahrelanger Renovierung wiedereröffnet. Der Hof dient als Treffpunkt und Museum, das vom Leben und Werk des Diplomaten erzählt. Hammarskjölds Kunstsammlung wird mit Andenken von seinen Reisen ergänzt. Viele Geschenke kommen aus Ländern, die dem Diplomaten für seinen Einsatz danken. Auch sein privates Arbeitszimmer und Möbel aus seiner New Yorker Wohnung werden gezeigt. Dag Hammarskjöld wählte Backåkra aufgrund seiner Abgeschiedenheit und der Nähe zur Natur. Das zum Hof gehörende Gebiet von etwa 30 Hektar ließ er schützen und das Naturreservat steht Besuchern ganzjährig offen, die die Ruhe genießen, Vögel beobachten und dem Rauschen des Meeres lauschen wollen. Inmitten der hügeligen Wiesen, nur einen kurzen Spaziergang vom Hof entfernt, liegt ein Meditationsplatz mit Blick auf das Meer, der für Trauungen beliebt ist und jedes Jahr im Juni Tausende zum traditionellen Mittsommerfest anlockt.