Im jütländischen Moesgård Museum bei Århus können Besucher in die Welt der Wikinger eintauchen: noch bis zum 2. August zeigt die Sonderausstellung „Runen – fra graffiti til gravskrift“ (Runen – vom Graffiti bis zur Grabinschrift) alles Wissenswerte über die ältesten nordischen Schriftzeichen.
In der extra für die Exposition erbauten Ausstellungshalle des nach dem Nationalmuseum wichtigsten dänischen Museums für Archäologie und Ethnografie werden nicht nur sieben Runensteine der Umgebung präsentiert, sondern vor allem stehen bei der Mitmach-Veranstaltung Entdecken, Ausprobieren und Erforschen auf dem Programm. So kann man z. B. anhand kleiner Runenklötzchen selber Wörter zusammenfügen, einen eigenen Runenstein aufstellen oder den Versuch starten, Runenschriftzeichen zu übersetzen.
Auf diese Weise will die Sonderausstellung zeigen, dass zwischen den alten Runen, die zwischen der Eisenzeit und dem 14. Jahrhundert verwendet wurden, und der heutigen SMS durchaus Gemeinsamkeiten zu finden sind: die 24 nordischen Schriftzeichen, die sich auf dem Weg von der Eisen- in die Wikingerzeit auf 16 Zeichen reduzierten, gab es nicht nur in Form von Runen- oder Grabsteinen, sondern sie wurden auch im Alltag eingesetzt. Auf Waffen, Holzstangen, Amuletten und Schmuckstücken kann man zahlreiche kleine Texte finden, von eilig eingeritzten Graffiti mit täglichen Ereignissen, Bitten oder Gebeten bis hin zu planvoll durchdachten Inschriften.