Malediven wollen sich künftig mehr für Besucher öffnen
Eine Ära geht zu Ende: mit der jüngst erfolgten Wahlschlappe endet nach 30 Jahren die Zeit Maumoon Abdul Gayooms als Präsident der Malediven und dienstältestem Machthaber Asiens. Nach der Diktatur im Urlaubsparadies kündigte der neue Amtsinhaber Mohamed Nasheed eine weitreichende Demokratisierung an. Auch die Einschränkung der Bewegungsfreiheit für westliche Touristen soll in diesem Zuge aufgehoben werden.
Bisher dürften sich Urlauber auf den Malediven nur innerhalb einer künstlichen und abgeschotteten Welt bewegen. Freizugänglich waren nur die resorteigenen Hotelinseln, einige wenige Besuchereilande, auf denen den Reisenden stilisiertes Kunsthandwerk vorgeführt wurde sowie die Landeshauptstadt Malé. Angeblich sollte das muslimische Land damit vor westlicher Überfremdung geschützt werden.
Laut dem neuen Präsidenten, der zugleich Vorsitzender der Demokratischen Partei ist, gehören diese Restriktionen bald der Vergangenheit an. Nasheed weiß um die Abhängigkeit seines Landes vom Tourismus, der auf der weitversprengten und hauptsächlich aus Sand und Meer bestehenden Inselrepublik die wichtigste Einnahmequelle ist. Künftig soll der Besuch der bisher abgeschotteten Einheimischeninseln es den Touristen ermöglichen, in die Kultur der Malediven einzutauchen. Von den rund 200 bewohnten Eilanden des Staates sind 87 allein durch Resorts bevölkert.