Angst und Schrecken verbreitete Jack the Ripper im London des 19. Jahrhunderts: der Serienkiller ermordete zwischen August und November 1888 im East End fünf Prostituierte, die er anschließend bis auf eine Ausnahme grausam verstümmelte. Der Täter konnte nie gefasst werden und bis zum heutigen Tag ranken sich Legenden um seine wahre Identität.
Viele der Schauder erregenden Geheimnisse gehören heute ins Marketing der Themse-Metropole: das Londoner Docklands Museum widmet dem Erbe des berühmt-berüchtigten Rippers vom 15.5. bis zum 2.11.2008 eine eigene Ausstellung, welche die Morde erklären soll. Die Besucher können erstmals u. a. Originaldokumente aus den Polizeiakten, überlebende Artefakte der Ermittlungen sowie Fotografien und Schriftstücke der Öffentlichkeit einsehen und werden so in das viktorianische Whitechapel jener Zeit versetzt. Auch der Brief, der während der Mordserie angeblich von dem Mörder selbst anonym an die Central News Agency geschrieben wurde und welcher dem Attentäter seinen Namen gab, wird präsentiert. Außerdem wird erörtert, warum auch 120 Jahre nach den damaligen Geschehnissen das Grauen eine so ungebrochene Anziehungskraft ausübt.
Auch wenn niemand weiß, wer er ist: Jack the Ripper ist die wohl berühmteste Persönlichkeit der britischen Hauptstadt. Die Mythen um die Ripper-Morde dehnten sich zu einem komplexen Gewirr aus wissenschaftlichen, historischen Forschungen, volkstümlichen Erzählungen und wilden Verschwörungstheorien aus. Zahlreiche Schriftsteller und Geschichtsforscher, aber auch unzählige Amateure verdächtigten eine große Anzahl verschiedener Personen. Zeitungen auf der ganzen Welt veröffentlichten mit steigenden Auflagenzahlen lange Berichte über den Täter, die Taten und die fehlgeschlagenen Bemühungen der Polizei – manchmal entkam Jack the Ripper nur wenige Minuten, bevor eine Tat entdeckt wurde.