Die Züge der Deutschen Bahn sind außerordentlich unpünktlich. Einer neuen Untersuchung von Stiftung Warentest zufolge sind ständige Verspätungen besonders bei den Fernzügen beunruhigend – zwei von fünf sind unpünktlich; 38 Prozent der ICE, IC und EC lassen mindestens vier Minuten auf sich warten. Jede siebte Bahn rollt mehr als elf Minuten zu spät ein. Nicht ganz so schlecht schneiden die Züge im Regionalverkehr ab: in dem Zeitraum vom 23. September bis Ende Oktober 2007 erreichte nur jeder Vierte zu spät den Bahnhof.
Bei der Erhebung, welche die zahlreichen Streiktage nicht mit einkalkulierte, wurden die Ankunftszeiten von 94.136 Zügen in den zehn bedeutendsten Hauptbahnhöfen des Landes überprüft. In acht Bahnhöfen verzögerte sich die Ankunft von jeder vierten Bahn um vier oder mehr Minuten; im Berufsverkehr sowie an den Hauptreisetagen Freitag und Sonntag stieg die Anzahl der Verspätungen weiter. Köln, Hamburg und Dresden schnitten besonders schlecht ab.
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 gibt es aber einen kleinen Hoffnungsschimmer für alle genervten Pendler oder Reisenden: seither kommen nur noch zehn Prozent der Züge zu spät.
Die Bahn weist die Kritik von sich und bezeichnet die Auswertung als nicht repräsentativ – an den Testtagen seien nur zehn Prozent der fahrenden Züge bei der Untersuchung berücksichtigt worden. Laut Unternehmen liegt die Pünktlichkeit auf einem sehr hohen Stand, denn genau genommen würden neun von zehn Zügen fahrplanmäßig verkehren, so dass auch die meisten Anschlusszüge erreicht werden könnten. Trotzdem werde aber fleißig weiter an einer Verbesserung der Pünktlichkeit gearbeitet, jedoch seien Störungen im Bahnbetrieb, wie etwa durch ein überlastetes Streckennetz, nicht funktionierende Technik oder schlechte Witterungsverhältnisse, nicht immer zu umgehen.