Die Stiftung Green Cross Schweiz brachte zusammen mit dem britischen Blacksmith Institute eine Rangliste mit den zehn dreckigsten Ortschaften dieser Welt heraus. Ein großer Teil dieser „Dirty Ten“, die sich insgesamt auf nur sieben Länder verteilen, liegt in Asien. Vor allem Russland, China und Indien sind weit oben vertreten.
Als Folge von Bergbau, dem Rüstungswettlauf während des Kalten Krieges und unkontrollierter Industrieproduktion ist die Luft in diesen Städten dermaßen verschmutzt, dass das Leben der rund 12 Millionen betroffenen Menschen von Krankheit bestimmt ist. Die Lebenserwartung liegt z. T. bei unter 42 Jahren.
Sechs der zehn Orte waren bereits im Jahr 2006 in dem Verzeichnis aufgelistet. Neu ist z. B. Sumgajit in Aserbaidschan, einst eine der wichtigsten Industrieanlagen der Sowjetunion. In den mehr als 40 Fabriken wurde großzügig mit Chlor, Pestiziden und Kunstfasern gearbeitet. Die Krebsrate in dieser Stadt ist 22-51% höher als im Landesdurchschnitt.
Ebenfalls auf der Liste steht beispielsweise Tschernobyl in der Ukraine, dessen Umgebung durch das Reaktorunglück im Jahr 1986 für zehntausende Jahre verseucht ist. In der chinesischen Stadt Tianying befindet sich eine gewaltige Bleiproduktionsanlage, auf welche 50% der Luftverschmutzung des gesamten Landes zurückzuführen ist. Auch in Linfen in China, in Vapi und Sukinda in Indien, im peruanischen La Oroya, in Dserschinsk und Norilsk in Russland sowie im sambischen Kabwe sollten Sie besser nicht urlauben.