In 1386 Tagen ertönt der Anpfiff zur Fußballweltmeisterschaft 2014. Eine lange Zeit, doch in Brasilien haben die Vorbereitungen auf die größte Sportveranstaltung der Welt längst begonnen, schließlich wollen die Samba-Kicker bei dem zweiten Turnier im eigenen Land ihren sechsten WM-Titel feiern. Dafür wird nun an allen Ecken angepackt: bessere öffentliche Verkehrsverbindungen, moderne Sicherheitsvorkehrungen und neue Stadien gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen für eine rundum gelungene Großveranstaltung.
Wenn in vier Jahren die ganze Welt auf das größte Land Südamerikas blickt, wollen die Brasilianer nicht nur sportlich glänzen, sondern auch infrastrukturell. Während die Politiker vor allem Sicherheitsvorkehrungen für die Touristen treffen, sollen attraktive Stadien das Aushängeschild der neuen brasilianischen Sportkultur werden: während vielerorts komplett neue Arenen gebaut werden, bleibt ein Stückchen Tradition erhalten: das altehrwürdige Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro fasste ursprünglich 200.000 Zuschauer und wird im Zuge der WM-Modernisierung für rund 200 Millionen Euro umgebaut: nach der Modernisierung wird das Stadion dann zwar nur noch 83.000 Zuschauern Platz bieten, aber vielleicht ist das ja auch nicht schlecht, schließlich erlebte die Seleção hier ihren wohl dunkelsten Moment, als sie 1950 im Finale dem kleinen Nachbarn Uruguay unterlag.
Damit dies 2014 anders wird, steht auch die Nationalmannschaft vor einem Neuaufbau: gerade erst präsentierte der brasilianische Fußballverband mit Mano Menezes (48) einen neuen Nationaltrainer und dieser beim ersten Testspiel auch gleich einen runderneuerten Kader: von den bekannten Superstars Roberto Carlos (37), Ronaldo (33), Ronaldinho (30) und Adriano (28) fand sich, schon während der enttäuschenden WM 2010, unter Ex-Nationaltrainer Carlos Dunga (46), niemand mehr im Aufgebot wieder. Auch Mano Menezes wird wohl keinen der Altstars zurückholen, denn dieser baut, auf Wunsch des Verbandes, eine komplett neue Mannschaft auf. Im ersten Testspiel gegen die USA nominierte er mit Ramires (23), Robinho (26) und Daniel Alves (27) nur noch drei der WM-Fahrer aus Südafrika.
Dafür zauberten mit Thiago Silva (25), David Luiz (23), Lucas (23), Ganso (20), André (19), Pato (20) und Neymar zahlreiche Talente der neuen Generation. Vor allem der 18jährige Neymar gilt als der kommende Superstar am Fußballhimmel und traf bereits beim erfolgreichen Länderspieldebüt gegen die USA. Gemeinsam mit den verbliebenen Superstars, sollten die vielen Talente aus der heimischen Liga dafür sorgen, dass Brasilien 2014 wieder den gewohnten Sambafußball zeigt.