Der 4. Juli ist ein markanter Tag in der Geschichte der Vereinigten Staaten: 1776 wurde die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet und somit die Loslösung von Großbritannien und die damit verbundene Eigenständigkeit der USA besiegelt. Der normalerweise mit großen Paraden und vielen Menschenmengen gefeierte Nationaltag fällt in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise etwas anders aus. Viele Veranstaltungen finden erstmals virtuell statt, so dass auch das Mitfeiern in Europa möglich ist.

Washington, DC: Konzertklassiker und Vorlesetradition
In der Hauptstadt der Vereinigten Staaten zählt das Feuerwerk zum großen Highlight des Nationalfeiertages. Auch in diesem Jahr wird es veranstaltet und in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 2 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) live übertragen. Das beliebte Konzert A Capital Fourth des amerikanischen Senders PBS feiert in diesem Jahr zudem sein 40. Jubiläum. Die Live-Aufführung ist aufgrund der aktuellen Situation zwar nicht möglich, doch wurde es im Vorhinein aufgenommen und wird zum Zeitpunkt des Feuerwerks abgespielt. Wer nicht so lange wach bleiben möchte, kann danach noch bis 18. Juli eine Aufzeichnung online ansehen.

Das National Archives Museum feiert bereits seit 50 Jahren den „Forth of July“ und organisiert traditionell eine Lesung der Unabhängigkeitserklärung. Dieses Jahr ist die prominente Stimme der Veranstaltung die US-amerikanische Journalistin Soledad O’Brien. Wer zur Live-Übertragung um 22 Uhr MESZ erinnert werden möchte, kann sich auf der Seite des Museums vorab registrieren.

Maryland: Herausgeputzte Haustiere und Militärmedizin
Wer etwas leichtere Kost für den Samstagabend sucht, der ist bei der alljährlichen 4th of July Pet Parade gut aufgehoben, die sich in diesem Jahr im Live-Stream des American Visionary Art Museums auf Youtube präsentiert und um 17 Uhr MESZ die herausgeputzten Haustierchen in kitschig-ausgefallenen Kostümen zeigt.

Im National Museum of Health & Medecine in Silver Spring findet einmalig von 19:30 bis 21 Uhr MESZ eine virtuelle Independence Day Tour statt. Interessierte können dabei einen Blick auf die Ausstellungsstücke werfen, die einen besonderen historischen Wert in der Geschichte der Militärmedizin haben. Die Übertragung erfolgt über die Facebook-Seite des Museums. www.facebook.com/MedicalMuseum

Virginia: Alleine gemeinsam sportlich unterwegs
In Harrisonburg in Virginia geht es beim Valley 4th RUN Across America sportlich zu. Im Zeitraum von Freitag, dem 3. Juli um 8 Uhr bis Sonntag, dem 5. Juli um 20 Uhr können die Teilnehmer der Laufveranstaltung Strecke machen. Bisher sind bereits fast 1.000 Laufwillige angemeldet. Social Distancing wird dabei trotzdem praktiziert, da es keine Rolle spielt, wo, wann und wie viel jeder Läufer unterwegs ist. Eine Teilnahme ist von überall aus möglich und die gelaufene Streck kann online erfasst werden. Die fiktive Route, die die Gesamtkilometer von 6.136 Meilen (ca. 9.875 Kilometer) vorgibt, verläuft einmal quer durch die USA bis nach San Francisco in Kalifornien und wieder zurück nach Virginia. Ziel ist es, gemeinsam die immense Anzahl an Kilometer zu sammeln, das Gesamtziel zu erreichen und sowohl sportliche Aktivitäten als auch das Gemeinschaftsgefühl zu fördern.

Sportlich geht es auch in Arlington zu. Im Stadtteil Waycroft-Woodlawn verzieren die Anwohner bei der 4th of July Bike Parade ihre Fahrräder und drehen dann im Stars-and-Stripes-Outfit eine Runde durch die Nachbarschaft. Teilnehmer sollen Fotos und Videos der Aktion einsenden. Die virtuelle Parade lässt sich dann online nacherleben. (Capital Region USA)