Mit einer Show der Superlative eröffnete in der vergangen Nacht Dubai die Palmeninsel „The Palm Jumeirah“ vor seiner Küste. Die Fertigstellung der bisher größten künstliche Insel der Welt wurde, wie es sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten geziemt mit rund 2000 Gästen aus Showbusiness, Wirtschaft und Politik gefeiert, darunter Stars, wie Robert de Niro, Janet Jackson und Boris Becker. Sie alle wurden Zeuge des größten Feuerwerks, das die Welt jemals gesehen hat. Doch hinter den Kulissen geht auch am Wüstenemirat die Finanzkrise nicht spurlos vorüber. Der Preisverfall für die Immobilien auf der Palmeninsel setzt bereits ein.
Rund 15 Minuten lang dauerte das Feuerwerk, das alle Rekorde brach: 100 000 Feuerwerksköper feuerten die Dubais in den Nachthimmel, deren Reflexion auf dem Meer eine Palme aus Feuer und Licht erzeugte. Dekadent ging es bereits vor der gigantischen Lichtshow zu: 1,7 Tonnen Hummer, 4000 Austern, 50 Kilogramm Gänseleber und 1000 Wachteleier verzehrte die Prominenz unter anderem bei vorausgegangenen Galadinner.
„Nobel geht die Welt zugrunde“ titelt die Süddeutsche Zeitung in ihrer Online-Ausgabe über das nächtliche Event. Und in der Tat wirkt das Spektakel in einer Welt, in der die Menschen angesichts der Finanzkrise um Geld, Arbeit und Existenz zittern, schon mehr als skurril. Aber auch an Dubai geht der Zusammenbruch des Finanzsystems nicht spurlos vorüber. Erst jüngst sind die Immobilienpreise auf dem künstlichen Eiland um bis zu 40 Prozent gefallen. Grund: die Banken sind in diesen unruhigen Zeiten mit ihren Hypotheken eher zögerlich. Und so kostet ein Haus auf der Palmeninsel „nur noch“ „erschwingliche“ zwei Millionen.
Immer noch kein Pappenstil wird so mancher zu Recht sagen, doch in der Summe läppert sich der Verlust, zumal sich die Scheiche mit immer wieder neuen, noch größeren Projekten selbst Konkurrenz machen. Die Zeit wird zeigen, ob man im Wüstenemirat vielleicht nur auf Sand gebaut hat.