Wer kennt sie nicht, die Lust nach dem speziellen Kick: Besonders während der Urlaubszeit kommen Paare häufiger auf die Idee, ihren erotischen Fantasien freien Lauf zu lassen und sich mit dem Partner an außergewöhnlichen Orten zu vergnügen. Dabei spielt der Gedanke erwischt zu werden mit Sicherheit eine Rolle, allerdings sollte man immer im Hinterkopf behalten, auf dem Boden welches Landes man sich gerade bewegt.
Die 36jährige Michelle Palmer und ihr 34jähriger Freund Vince Acors dachten nach einer feuchtfröhlichen Hotelparty wohl nicht soweit und ließen ihren Gefühlen am Strand von Dubai freien Lauf. Das Liebesspiel der beiden hatte allerdings unangenehme Folgen, denn wie heißt es so schön: Andere Länder, andere Sitten: In der konserativen Wüstenstadt sind derartige öffentliche Liebeleien nämlich nur äußerst ungern gesehen und können sogar zu einer Gefängnisstrafe führen. Auch in diesem Fall kam es im islamischen Staat zur Anzeige: Aufgrund „sexueller Handlungen“ in der Öffentlichkeit wurden Palmer und Acors im vergangenen Oktober, von niederer Instanz, zu einer dreimonatigen Gefängnisstrafe verurteilt, gegen die sie mit Hilfe eines Anwalts Widerspruch einlegten.
Laut der Aussage des Verteidigers musste sich Palmer, nach ihrer Festnahme, auch einer ärztlichen Untersuchung unterziehen, die beweisen sollte ob sie kürzlich Geschlechtsverkehr gehabt habe. Dabei behaupteten Palmer und ihr Liebhaber sich nur „umarmt und geküsst“ zu haben, was das Gericht den beiden wohl nicht ganz abnahm. Trotzdem sprach ein Berufungsgericht in Dubai das Pärchen nun von der dreimonatigen Haftstrafe frei, ließ aber veranlassen, dass die beiden zeitnah ausgewiesen werden. Auch gegen dieses Urteil wollen die Briten nun Berufung einlegen. Über den Sinn der Aktion darf gezweifelt werden, schließlich hatte Michelle Palmer, im Verlauf der medialen Aufregung um ihre Person, bereits ihren Job in der Hauptstadt des Emirat Dubai verloren und die Hoffnungen auf Wiedereinstellung dürften eher geringfügiger Natur sein.
Wer nun denkt er könne sich an europäischen Stränden voll austoben, der sei gewarnt, denn auch in Südeuropa wird verstärkt gegen die „Erregung öffentlichen Ärgernis“ vorgegangen: An der spanischen Costa Brava ist Sex am Strand nämlich zukünftig verboten: Die Stadt Tossa de Mar verabschiedete kürzlich ein Gesetz, das den öffentlichen Liebesakt mit Geldstrafen von bis zu 1800 Euro ahndet, da dieser gegen eine optimale Nutzung des Strandes verstoße. Experimentierfreudige Paare sollten also gewarnt sein und ihrer Kreativität nicht nur bei der Auswahl des Ortes, sondern auch der Ausreden sinnvoll einsetzen.