Im Südtiroler Eggental sind die Sterne zum Greifen nah. Das italienische Portal für Astro-Tourismus „Astronomitaly“ hat den beiden Dörfern Gummer und Steinegg im Eggental das Prädikat „Gold“ für einen „der schönsten Nachthimmel in Italien“ verliehen.
Überzeugt haben die Juroren vor allem die geringe Luftverschmutzung, ein dunkler Himmel mit guter Sicht auf die Milchstraße, hochwertige astronomische Einrichtungen sowie didaktische und kulturelle Angebote für Einheimische und Gäste. Gummer verfügt über eine öffentliche Sternwarte mit Sonnenobservatorium sowie über ein digitales Planetarium, das im Juli fünfjähriges Bestehen feiert. Zu diesem Jubiläum gibt es zahlreiche neue Veranstaltungen und Programme, vom Yoga-Abend über Musikshows bis zur Vorführung „Der Mond – und was ihm so alles angedichtet wird“.
Die einen rühmen sich für ihre Weißen Nächte, hier im Eggental sind sie besonders dunkel. Und so kommt die Auszeichnung für einen der schönsten Nachthimmel Italiens nicht von ungefähr, denn die Südtiroler Dörfer Gummer und Steinegg sind bekannt für ihre astronomisch-touristischen Initiativen. Beide Orte haben sich zum „Ersten Europäischen Sternendorf“ zusammengeschlossen. Zudem steht in Gummar die erste und einzige Volkssternwarte Südtirols, in der regelmäßig Beobachtungen des Nachthimmels stattfinden. Modernste Technik bietet auch das digitale Planetarium, das seine Gäste auf eine eindrucksvolle Reise durch den Kosmos mitnimmt – dank einer Acht-Meter-Bildschirmkuppel mit hochauflösenden 360-Grad „Fulldome 3D“-Bild.
Im Juli feiert das Planetarium Südtirol fünfjähriges Bestehen, zum Jubiläum sind zahlreiche Veranstaltungen und Vorführungen geplant, die Sonne, Mond und Sterne aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. In dem neuen Programm „Der Mond – und was ihm so alles angedichtet wird“ präsentiert der Astrophysiker David Gruber unter der Kuppel des Planetariums Spannendes und Skurriles über den wohl beeindruckendsten Himmelskörper. Zum Beispiel, was es mit dem Super- und dem Blutmond auf sich hat, was an der Mond-Verschwörung dran ist und ob man seinen Friseurtermin wirklich nach einer speziellen Mondphase legen sollte.
David Gruber ist der Astronom des Planetariums und immer auf der Suche nach Veranstaltungen, die kosmische Phänomene mit dem alltäglichen Leben verbinden. „So etwas merken sich die Leute“, sagt der promovierte Astrophysiker. Passend zum Leitthema des Planetariums „Astronomie für alle Sinne“ findet zum Beispiel ein „Yoga-Abend“, am 1. Juni und am 25. Juli statt. Nach einer Vorführung im Planetarium, in der eine meditative Rundreise im Kosmos angeboten wird, folgt eine knapp anderthalbstündige Yoga-Einheit unter freiem Himmel. Zum Abschluss gibt es einen „Sternendorf-Cocktail“, der erst vor kurzem im Planetarium kreiert wurde.
Denn auch vor Cocktail-Abenden, der nächste ist für diesen Herbst geplant, schreckt der promovierte Astrophysiker nicht zurück, sein dazugehöriger Vortrag „Sternhagelvoll – Alkohol im Weltall“ greift das Thema (wort)spielerisch auf. Weitere Jubiläums-Höhepunkte sind die Nächte der offenen Tür zur totalen Mondfinsternis (27. Juli) und zur „Sternschnuppen-Nacht“ am 11. August. Oder die Musikshows (jeweils am letzten Samstag im Monat), unter anderem mit Pink Floyds „The dark side of the moon“. Ganz schön was los im Eggental. Und am ausgezeichneten Himmel darüber.