Hätten die Entscheider der Reiseindustrie zu entscheiden, so würde Deutschland nach der Wahl zum 18. Bundestag am 22. September 2013 mit einer stabilen Mehrheit von einer konservativen Bundesregierung aus CDU und CSU regiert werden. Das zumindest geht aus einer Umfrage des Travel Industry Club unter Entscheidern der Reiseindustrie hervor. Die zweitstärkste Kraft im Land wäre das Bündnis 90/Die Grünen, gefolgt von der SPD und der FDP. Besonders deutlich ist die Zustimmung der Reisebranche für Angela Merkel und die Politik ihrer Bundesregierung. 68 Prozent der Befragten wünschen sich eine Wiederwahl der amtierenden Bundeskanzlerin. Ebenso deutlich die Ablehnung des SPD-Kanzlerkandidaten: Nur 21 Prozent der Entscheider würden Peer Steinbrück gerne als Kanzler sehen. Befragt wurden insgesamt 183 Manager in der zweiten August-Hälfte. Auf Grund der geringen Anzahl der Befragten können die Ergebnisse wohl kaum als repräsentativ bezeichnet werden – interessant sind sie dennoch.
Auf die Frage, welcher Partei sie am Wahl-Sonntag im September ihre Stimme geben werden, votierten 45 Prozent für die CDU/CSU, 18 Prozent für Bündnis 90/Die Grünen und nur 16 Prozent für die SPD. Mit elf Prozent käme die FDP ebenso eindeutig wieder in den Deutschen Bundestag. Keine Chancen dagegen haben „Die Linke“ sowie die Piraten. Beide Parteien erhielten aus Reihen der Entscheider der Reiseindustrie jeweils nur ein Prozent der Stimmen. Dagegen könnte die „Alternative für Deutschland“ mit fünf Prozent der Stimmen rechnen.
An die künftige Bundesregierung haben die Manager der Reiseindustrie konkrete Forderungen. So plädieren 74 Prozent der Befragten für die Einführung einer Autobahnmaut, damit auch ausländische Urlauber für die Benutzung deutscher Autobahnen zur Kasse gebeten werden. 26 Prozent lehnen eine solche Steuer ab. Für 61 Prozent wäre es wünschenswert, wenn die Bundesregierung ein Ministerium für Tourismus einrichten und so der Reiseindustrie größere Aufmerksamkeit schenken würde. 88 Prozent der Befragten fordern eine bundesweite Abschaffung der Bettensteuer und 84 Prozent plädieren dafür, die Luftverkehrsabgaben nicht weiter erheben zu lassen. 60 Prozent der Entscheider wünschen sich von der neuen Bundesregierung eine Beibehaltung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für das Gastgewerbe. Weiter auf der Wunschliste:
eine neue Regelung zum sogenannten Ferienkorridor. 69 Prozent sind der Ansicht, dass der Zeitraum für die Gestaltung der Sommerferien erweitert werden sollte. (Travel Industry Club)