Sich vergnügen und gleichzeitig die Welt verbessern – in Rotterdam wird am 4. September der weltweit erste umweltfreundliche Danceclub eingeweiht. Wer dabei aber an Birkenstock, Fairtrade-Hemden und euterwarme Milch denkt, ist auf dem Holzweg: mit unterschiedlichen Attraktionen möchte der „Club Watt“ seine Besucher zu Ressourcen sparendem und naturbewusstem Handeln animieren.
So wird beispielsweise die Wärme der Biomasse Mensch recycelt: jeder Gast kann Energie ertanzen, indem die Bewegungen auf der mobilen, leicht nachgebenden Tanzfläche in Strom umgewandelt werden, womit wiederum das Parkett erleuchtet und der DJ-Pult mit Elektrizität versorgt wird. Fünf bis zehn Watt könnte jeder der bis zu 2.050 Besucher herausholen – und so dem Clubnamen alle Ehre machen.
An den „Zero-Waste“-Bars wird dank wiederverwertbarer Hartplastikbecher kaum Müll produziert. Mithilfe eines umschnallbaren Getränkehalters können die Clubber ihre Trinkgefäße mehrfach verwenden und die Getränke kommen wegen der effektiveren Kühlung meist aus Zapfanlagen und nicht aus Flaschen – so wird auf eine strikte Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs geachtet.
Auf diese Weise kann der Stromverbrauch um bis zu 30 Prozent verringert werden. Kein Wunder also, dass inzwischen schon Clubs aus Sydney, London oder Tokio und Fitnessstudios aus aller Welt Interesse an dem von dem Architekturbüro Henk Doll, der Umweltorganisation Enviu und den Universitäten Delft und Eindhoven entwickelten Konzept des „Sustainable Danceclub“ angemeldet haben. Denn gibt es eine glanzvollere Form des Stromsparens als tanzende Menschen?