Am 16. Februar beginnt nach dem chinesischen Kalender das neue Jahr, das 2018 im Zeichen des Hundes steht. Abenteuer, Spannung und Verspieltheit zeichnen den Hund aus – Attribute, die sich auch in Hongkongs mehrtägigen Neujahrsfeierlichkeiten wiederfinden. Von Feuerwerk über Karnevalsumzüge bis hin zu Blumenmärkten: Die Bewohner und Besucher der traditionsbehafteten Mega-Metropole erwarten lebhaftes Treiben und Jahrtausende alte Bräuche rund um den hohen Feiertag. Wunschbäume, traditioneller Eintopf und Glücksräder verheißen Reichtum, Romantik und Langlebigkeit.
Den Auftakt der mehrtägigen Feierlichkeiten zum Chinesischen Neujahr bildet die International Chinese New Year Night Parade am 16. Februar. Alljährlich lockt sie tausende Schaulustige auf die Straßen des Stadteils Tsim Sha Tsui. Die farbenfrohen Wagen sowie die mitreißenden Auftritte von lokalen und internationalen Teilnehmern versprechen eine Nacht voller Unterhaltung.
Am zweiten Tag des chinesischen Neujahrsfestes beginnen die Feierlichkeiten mit einem buchstäblichen Knall, wenn über dem Victoria Harbour die ersten Feuerwerkskörper explodieren. Für 20 Minuten wird der Nachtimmel mit aufwendiger Pyrotechnik erleuchtet. Pünktlich um 20.00 Uhr am 17. Februar wird das Jahr des Hundes begrüßt. Die beste Sicht auf das Feuerwerk haben Zuschauer von Aussichtspunkten entlang des Hafens, wie zum Beispiel der Tsim Sha Tsui Waterfront oder der Central Harbourfront.
Am 18. Februar findet auf der Sha Tin Rennbahn traditionell ein chinesisches Neujahrsrennen statt. Pferderennen haben als britisches Kolonialerbe große Begeisterung unter der lokalen Bevölkerung gefunden. Beim allerersten Rennen im Jahr des Hundes werden Tausende Hongkonger auf der Rennbahn erwartet, wo sie ein unterhaltsames Neujahrsprogramm erwartet.
Über die Feierlichkeiten am Event selbst lädt der Great European Carnival auf dem Festgelände der Central Harbourfront ein. Bei diesem Outdoor-Vergnügen gibt es Karussells, Zirkusvorstellungen und verschiedene Spielbuden, an denen Besucher ihr Glück probieren können. Das bunte Treiben beginnt alljährlich bereits im Dezember und erwartet seine Besucher noch den ganzen Februar lang.
Neben Kirmes & Co leben an Chinese New Year in Hongkong auch alte Traditionen auf. Nach altem Brauch wird der Che Kung Tempel mit einem Meer aus bunten, sich drehenden Glücksrädern geschmückt. Der Anlass dafür ist der Geburtstag Che Kungs, ein Feldherr der Südlichen Song-Dynastie, der auf den zweiten Tag des chinesischen Neujahrsfestes fällt. Auch das Lam Tsuen Village in Tai Po ist ein beliebtes Ziel der Hongkonger zum neuen Jahr. Dort heißt es, dass die alten Bäume Glück bringen. In der Hoffnung, dass ihre Wünsche in Erfüllung gehen, warfen die früheren Dorfbewohner Opfergeld in die Äste. Zum Neujahrsfest pilgern Gäste aus aller Welt zu den Lam Tsuen Wishing Trees um einen Wunsch abzugeben.
Tradition zum Jahreswechsel hat auch das typische Festtagsessen. Aus der ländlichen Esskultur überliefert, stammt beispielsweise Poon Choi, eine Art Eintopf. Die Zutaten wie Fleisch, Geflügel, Meeresfrüchte und Gemüse werden in einem großen Topf geschichtet. Besucher können dieses unverwechselbare Gericht in ausgewählten Restaurants überall in der Stadt probieren. Aus der kantonesischen Küche sind zum chinesischen Neujahrsfest Tongyuen-Knödel beliebt, da „tongyuen“ an das englische Wort „reunion“ (Zusammenkunft) erinnert. So finden sich auch weitere Gerichte, die laut ihrem kantonesischen Namen ein „gutes Geschäft“ oder ein „großartiges Jahr“ verheißen, auf den Tellern vieler Hongkonger.
Etwa eine Woche vor den Neujahrsfeierlichkeiten eröffnen die ersten Blumenmärkte unter anderem im Victoria Park und in Mongkok. Neben traditioneller Dekoration für das Fest, über Souvenirs und kleine Köstlichkeiten bis hin zu exotischen Blüten finden Besucher hier alles, was für die bevorstehenden Feiertage benötigt wird. Ähnlich wie in Deutschland der Glücksklee, werden auch zum chinesischen Neujahr Pflanzen verschenkt, die dem Empfänger „Reichtum“, „Romantik“ und „Langlebigkeit“ bringen sollen. Die Märkte schließen in den frühen Morgenstunden des ersten Tages des chinesischen Neujahrs.