Sie nennt sich die „Hauptstadt der Nackten“ – und der Grund hierfür ist im Supermarkt, in der Disko, im Hotel, beim Arzt, beim Coiffeur, am Strand und auf dem Weg dorthin nicht zu übersehen: das südfranzösische Cap d’Agde, gelegen am Golf von Lyon, hat sich einen Namen als die größte FKK-Anlage Europas gemacht.
Besucher, die in der von der Außenwelt abgeschotteten Nudistensiedlung „Quartier naturiste“, dem berühmtesten der zehn Ortsteile der wohl extravagantesten europäischen Kleinstadt, Einlass begehren, müssen Eintritt bezahlen, eine Absperrung passieren – und ihre Kleidung ablegen. Auch wenn Freikörperkultur nur am Strand verpflichtend ist, präsentieren sich die 40.000 Einheimischen und ihre Besucher in der gesamten Siedlung fast rund um die Uhr hüllenlos.
Aber nicht nur normale FKK-Anhänger wissen die Nudisten-Hochburg zu schätzen: Cap d’Agde hat sich auch bei Swingern als populäres Reiseziel etabliert. Urlauber, die auf der Suche nach anrüchigen Abenteuern sind, treffen sich ein wenig abseits der Familien und Schüchternen am so genannten „Schweinchenstrand“, um unter dem lautstarken Anfeuern einer Zuschauermenge zu zweit oder in der Gruppe zügellose Orgien zu feiern.
Auch wenn Sex in der Öffentlichkeit in Frankreich verboten, aber „Sex on the beach“ in Cap d’Agde ganz offensichtlich nicht nur ein Cocktail ist, scheinen Stadtväter und Polizei unfähig, den Strand-Exzessen Einhalt zu gebieten. Daher wird das wilde Treiben offiziell gerne dementiert.