Münster bekommt ein weiteres Kunstwerk: Gerhard Richter hat eigens für die barocke Dominikanerkirche ein Foucaultsches Pendel entworfen. Am 17. Juni 2018 übergibt der Künstler seine Installation „Zwei Graue Doppelspiegel für ein Pendel“ feierlich an die Stadt. Anschließend ist der neue Kunstraum in dem frühbarocken Denkmal dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich. Richter, der zu den renommiertesten Künstlern weltweit zählt, schenkt der Stadt Münster das Objekt.
Das Pendel wird in der hohen Vierungskuppel der profanierten Kirche verankert. An einem 29 Meter langen Seil schwingt es exakt vier Zentimeter über einer kreisrund gestalteten Bodenfläche mit einem Durchmesser von rund vier Metern.
Während es ununterbrochen schwingt, dreht sich die Ebene unter der Kugel infolge der Erdrotation langsam nach Osten. Diese dauerhafte Bewegung, aber auch der Kirchenraum und seine Besucher spiegeln sich in vier Glastafeln, die paarweise vor den Wänden der Vierungskuppel angebracht sind und ebenfalls zum Kunstwerk gehören.
Mit dem Foucaultschen Pendel gelang dem französischen Physiker Léon Foucault 1851 ein von der katholischen Kirche anerkannter Nachweis, dass sich die Erde in unserem Sonnensystem um sich selbst dreht.
Wer durch Münster spaziert, trifft überall in der Stadt auf Kunst. Allein die große Open Air-Schau „Skulptur Projekte“, die alle zehn Jahre ein riesiges internationales Publikum anzieht, hat seit der Premiere 1977 für über 40 Skulpturen im öffentlichen Raum gesorgt.