Nicht nur Schneemänner lassen sich in den endlos langen und eisigen Wintermonaten aus den unerschöpflichen Schnee- und Eismassen Lapplands bauen – auch ganze Häuser und sogar palastähnliche Gasthäuser werden im Norden Skandinaviens geschaffen. Diese Hotels, die im Herbst aus tausenden Tonnen Eis immer wieder neu errichtet werden und somit jedes Jahr anders aussehen, sind z. B. in Kemi in Finnland, im schwedischen Jukkasjärvi oder bei Lillehammer in Norwegen zu finden.
Das bekannteste dieser frostigen Unterkünfte ist das „Icehotel“ bei Kiruna in Nordschweden. Auf einer Großbaustelle werden alljährlich im Spätherbst gigantische Eisblöcke mit einem Gesamtgewicht von 10.000 Tonnen aus dem zugefrorenen Fluss Torne zusammen mit etwa 30.000 Tonnen Schnee zu insgesamt 65 Zimmern und Suiten, einer Bar und einer winterlichen Kirche verarbeitet. Internationalen Eiskünstlern obliegt die Formung und Gestaltung der Anlage.
Abenteuerlustige Winterfans schlafen in den meist zwischen Dezember und April bewohnbaren Designer-Räumen in Thermoschlafsäcken auf mit Rentierfellen ausgestatteten Eisbetten. Das Eishotel ist allerdings keine Dauerherberge: die meisten Besucher bleiben nur ein oder zwei Nächte, und das nicht nur wegen der vergleichsweise hohen Kosten von mindestens 125 Euro pro Nacht. Aber trotz eisiger Minusgrade steigt die Nachfrage von Jahr zu Jahr. Und wem die Temperaturen nachts doch zu frostig werden: üblicherweise besteht die Möglichkeit, eine feste Herberge aufzusuchen. Auch Duschen und Saunas befinden sich in nahe gelegenen klassischen Hotels.