Die berühmt-berüchtigte „Conch Republic“ ist anders als der Rest der USA. Das wird spätestens am 9. Juli deutlich, wenn sich wieder enthusiastische Tonkünstler am Looe Key Riff im Florida Keys National Marine Sanctuary versammeln, um beim mittlerweile 27. Underwater Music Festival 15 Meter unter dem Meeresspiegel zu Klassikern wie „Yellow Submarine“ oder „Octopus’s Garden“ von den Beatles und Händels meditativer „Wassermusik“ zu performen.
Statt Neoprenanzügen sind geistreiche und möglichst surreale Verkleidungen erwünscht – während langhaarige Meerjungfrauen sich mit ihrer Harfen-Attrappe in Szene setzen, probieren Elvis oder Elton John sich an der Unterwasser-Gitarre. Die tatsächliche Musik zu den kreativen Vorstellungen liefern unter Booten befestigte Unterwasserlautsprecher des lokalen Radiosenders.
Jedoch sind nicht nur schräge Töne gefragt, sondern es gibt auch eine rechtschaffene Triebfeder für das weltweit einzigartige Festival: Die Musik spielt hier bereits seit 1985 unter Wasser, um auf die Bedrohung der Korallenriffe vor den Florida Keys aufmerksam zu machen. Dazu versorgen die Veranstalter das Publikum zwischen den einzelnen Sangeseinlagen mit Empfehlungen und Ratschlägen für die richtige Umgangsweise mit dem empfindlichen Ökosystem Meer.
Jahr für Jahr lockt das skurrile Event mehr als 600 Schnorchler und Taucher an, die zur Unterwasser-Musik mitsummen wollen. Wer kein eigenes Boot hat, kann sich einen Schiffsplatz bei einem der Veranstalter von Tauchausflügen in den Lower Keys sichern, um zum Schauplatz des Geschehens zu gelangen.