Endlich einmal wieder richtig positive Meldungen bei der TUI. Wie der Konzern meldete, konnte im dritten Quartal 2007 das bereinigte Ergebnis (EBITA) im Vergleich zum Vorjahresquartal um fast 45% gesteigert werden. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen darf man dabei jedoch nicht ganz aus den Augen lassen, dass sich diese Steigerung auf ein extrem schwaches Vorjahresniveau bezieht. Aber trotzdem – nachdem TUI Aktionäre zuletzt meist mit eher mäßigen Geschäftszahlen frustriert wurden, legte der TUI-Aktienkurs aufgrund der guten Zahlen gleich einmal um über 4% zu. Bezogen auf das gesamte Geschäftsjahr sieht die positive Entwicklung gleich schon wieder etwas bescheidener aus, denn für die ersten neun Monate des Jahres 2007 konnte das Ergebnis nur um 3,5% (auf 622 Millionen Euro) gesteigert werden. Dennoch scheint die TUI einige der größten Baustellen langsam in den Griff zu bekommen, denn nicht nur die Touristik trug zu den guten Zahlen bei, sondern auch die zuletzt stark defizitäre Schifffahrtssparte schaffte den Turnaround beim Ergebnis und trug 115 Millionen Euro zum Ergebnis des dritten Quartals bei. Grundlage für die besseren Zahlen in der Schifffahrt sind die höheren Transportmengen in der Containerschifffahrt und die sich erholenden Frachtraten.
Da sind wir natürlich gespannt, welche Umsatz- und Ergebniszahlen die TUI demnächst für das Gesamtjahr verkünden wird. Dem seit Jahren vor sich hin dümpelnden Aktienkurs dürfte die aktuelle Entwickung wieder ein wenig mehr Phantasie geben und die Kritiker des Vorstandvorsitzenden Dr. Michael Frenzel könnten erst einmal verstummen.
Ach ja – da war doch noch was. Vor einigen Wochen trat der amerikanische Finanzinvestor Guy Wyser-Pratt an, den Vorstandsvorsitzenden Michael Frenzel zu stürzen (siehe auch unseren Beitrag „TUI Chef Frenzel unter Druck„). Dafür hatte er sich mit einem Investment von 40 Millionen Euro extra mit einem Prozent an der TUI beteiligt. Diese Vorhaben kann er sich – zumindest vorerst – wohl abschminken. Der TUI Aufsichtsrat verlängerte nämlich in seiner gestrigen Sitzung – wohl nicht zuletzt wegen der aktuell guten Zahlen – den Vertrag von Michael Frenzel bis zum 31.03.2012. Damit hat Michael Frenzel sich einmal mehr allen Kritikern und Gegnern gegenüber durchgesetzt und bleibt der am längsten amtierende Vorstandvorsitzende aller DAX-Unternehmen. Herzlichen Glückwunsch.