Schwitzen im Underground
Das Londoner U-Bahn-Netz ist das älteste der Welt und bedient 274 Stationen. Umgangssprachlich wird die Londoner Bahn auch „tube“ genannt. Der Spitzname leitet sich von dem röhrenförmigen Tunnelsystem unterhalb, aber auch oberhalb, der Stadt ab. Täglich sind im Schnitt 2,5 Millionen Fahrgäste mit der tube unterwegs. Im Sommer kann eine Fahrt, in den roten Zügen, jedoch zur Qual werden. Die alten Wagons sind nicht auf dem modernsten Stand- Klimaanlagen sucht man hier vergeblich.
Das Streckennetz ist 408 Kilometer lang- und bringt Einheimische sowie Touristen unkompliziert von A nach B- inklusive Schwitzen auf der Fahrt. Die Verkehrsbetriebe errechneten nun, auf welchen Strecken es am wärmsten ist. Auf der zentralen Strecke der „Central Line“, die an der Liverpool Street, Oxford Street und an St. Paul’s vorbeifährt, herrschen in den Zügen heiße 32 Grad. Recht kühl ist es dagegen in den Bahnhöfen der Jubilee Line, mit 26 Grad.
Die Tageszeitung „The Times“ druckte den temperierten U-Bahn-Plan am Montag. Die Verkehrsbetriebe wollten die Karte zunächst nur intern veröffentlichen, um die heißesten Plätze ausfindig zu machen. Dass die Öffentlichkeit so schnell Wind davon bekommen hat, wird wohl dafür sorgen dass die Züge flotter mit Klimaanlagen ausgerüstet werden, als geplant. Die Notwendigkeit einer Erneuerung steht bei der Stadtverwaltung aber nicht nur aus reiner Nächstenliebe auf dem Plan- die Olympischen Spiele finden 2012 in London statt. Bis dahin will die britische Hauptstadt für die Besucherströme auch in der U-Bahn gerüstet sein.