Ob als Verschluss von Weinflaschen, zur Wärmedämmung oder schicker Fußbodenbelag: Kork ist ein Material, das uns ob seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten oft im Alltag begegnet. Als wichtigster Korklieferant der Welt gilt Portugal. Hier an der Algarve kann man dem natürlichen Rohstoff, der aus der Rinde der Korkeiche gewonnen wird, auf der Korkroute, „Rota da Cortiça“, auf die Spur kommen. Auf sechs Stationen unter den Überschriften kulturelles Erbe, Natur, Landleben, Tradition, Innovation und Wissen wird der Kork in all seinen Facetten beleuchtet.
Ausgangspunkt der Korkroute ist das Städtchen São Brás de Alportel, das Zentrum der portugiesischen Korkindustrie. Sein Museum führt in die Korkgewinnung und -nutzung ein und vermittelt einen ersten Überblick in die Welt des Naturstoffes. Weiter geht es in die Serra do Caldeirão, eine Bergkette, die von weiten Korkeichenwäldern durchzogen wird. Hier lernt der Besucher die Techniken des Entrindens und das korrekte Aufstapeln des Korks kennen. In den Dörfern des Barrocal, die die nächste Station der Korkroute sind, geben die Landwirte breitwillig Auskunft über ihre tägliche Arbeit. Am Rande sollte man es auch nicht versäumen, an einer der traditionellen Schnapsbrennereien zu stoppen, die für diese Gegend charakteristisch sind. Hier erhält man den „Medronho“, eine aus Baumerdbeeren gebrannte, hochprozentige Delikatesse.
Auf der vierten und fünften Station stehen sich die Gegensätze zwischen traditioneller und innovativer Korkverarbeitung gegenüber. Während in der einen Korkfabrik die Korkarbeiter die Baumrinde auf althergebrachte Weise verarbeiten, wird in einem anderen Unternehmen in auf ganz moderne Produktionstechniken zur Herstellung von Champagnerkorken gesetzt.
Wer seine durch die Route gewonnenen Kenntnisse über den Kork und seine Verarbeitung noch vertiefen möchte, kann im „Centro de Recursos“ an Seminaren und Debatten zum Wissensaustausch teilnehmen.