Am 4. August 2019 sind im Nürnberger Land wieder die Esel los. Seit 1981 haben beim Hersbrucker Eselrennen alle Beteiligten tierisch viel Spaß: Die Vierbeiner samt ihrem Team und mittlerweile rund 3000 Zuschauer. Für einen reibungslosen Ablauf auf dem Sportgelände des 1. FC Hersbruck sorgen mehr als 80 freiwillige Helfer. Die Gäste werden u.a. mit Steaks, Bratwürsten und Fischsemmeln verwöhnt. Die vier schnellsten Teams erhalten bei der Siegerehrung einen Pokal und ein dreistelliges Preisgeld. Das sportliche Miteinander und der Spaßfaktor stehen jedoch im Vordergrund.
Dieses Jahr beweisen 20 Vierbeiner ihre Schnelligkeit, mit ihnen jeweils ein vier- bis fünfköpfiges Team, benannt nach dem Namen des Esels. Dabei waren im letzten Jahr u.a. Django, Emil, Rudi und Cäsar. „Die meisten Teilnehmer sind seit vielen Jahren mit dabei“, sagt Jürgen Engelbrecht. Der 49-Jährige ist zuständig für die Anmeldung und Organisation des Rennens und bringt dafür reichlich Erfahrung mit, er hat bereits mehr als 25 Mal teilgenommen. „Die Stammteilnehmer bringen ihren Esel selber mit.“ Wer keinen eigenen zur Verfügung hat, bekommt über den Veranstalter, dem 1. FC Hersbruck, einen „Leihesel“ vermittelt.
Programmbeginn ist um 12 Uhr mit dem Eintreffen der Tiere an der Meldestelle. Die Läufer müssen mindestens 14 Jahre alt sein, nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Nach einem Check beim Tierarzt, der die erforderlichen Impfungen überprüft, erhalten die Vierbeiner ihre Startnummern. Nun können sie ihre Schnelligkeit beim ersten Rennen um 14.30 Uhr unter Beweis stellen. In vier bis sechs Gruppen geht’s los. Der 200 Meter lange Rundkurs wird gegen den Uhrzeigersinn gelaufen, und das vier Mal. Jeder Läufer übergibt in der dafür vorgesehenen Wechselzone seinen Esel an den nächsten Läufer in seinem Team. „Das Seil am Halfter sollte man möglichst nicht fallenlassen“, beschreibt Engelbrecht die Herausforderung des tierischen Staffellaufs mit Eselübergabe. Zwar kommen nur die schnellsten Teilnehmer der Vorrunde ins Halbfinale, doch Engelbrecht erklärt: „Es geht nicht um die Zeit, die wird gar nicht erst gemessen.“ Vielmehr geht es um ein sportliches und faires Miteinander.
Beim Endlauf um 16 Uhr geht’s um die Wurst oder besser gesagt um die leckerste Rübe. Wenn die Läufer mit gutem Zureden, Ziehen, Zerren oder Schieben die Sturheit ihres Langohrs nicht bezwingen können, dürfen sie auch Hilfsmittel verwenden. Doch auch mit Heu und Karotten gelingt es nicht immer. Manch ein Vierbeiner ist eben „stur wie ein Esel“ und kommt nicht im Ziel an. Doch dazu sagt Engelbrecht: „Dabei sein ist alles, es geht um den Spaß an der Sache.“ Und für Spaß ist an diesem ersten Sonntag im August reichlich gesorgt – bei Tier und Mensch.
Die „tierisch gute Idee“ wurde 1980 bei einer Stammtisch-Runde geboren, mangels Papier wurde sie auf der Rückseite einer Speisekarte festgehalten. Die Gründung des „1. Eselclubs Hersbruck e.V.“ folgte, und der organisierte ein Jahr später das erste Eselrennen, bei dem 16 Esel an den Start gingen. „Das Rennen war ein voller Erfolg“, erklärt Jürgen Engelbrecht. Nach dem 10. Rennen löste der 1. Fußballclub Hersbruck den Eselclub als Veranstalter ab.
Wird der Gewinner aus dem letzten Jahr Grauohr Emil mit Familie Edelmann aus Wassertrüdingen wieder das Rennen machen? Das hängt davon, ob der Esel rennen mag oder eben nicht, je nach Tagesverfassung. „Das Tier hat nun mal seinen eigenen Kopf“, begründet Engelbrecht. Es bleibt also spannend, welches Team am 4. August stolzer Sieger des ersten Preises mit 200 Euro und Siegerpokal sein wird. Weitere Informationen zum Rennen und zur (Esel-)Anmeldung unter www.fch-eselrennen.de. (Nürnberger Land)