Überraschungen förderte die Revitalisierung des historischen Marktplatzes von Vrchlabí (Hohenelbe) zutage. Der heutige Náměstí Míru (Friedensplatz) wurde nach mehrere Monate dauernden Arbeiten kürzlich wiedereröffnet. Der Platz war vor Jahrhunderten das erste Zentrum der Kleinstadt im Riesengebirgsvorland. Bei archäologischen Vorarbeiten fanden die Wissenschaftler des Riesengebirgsmuseums von Trutnov (Trautenau) unter anderem die Fundamente einer bislang nicht bekannten Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Auch die Reste des 1841 abgerissenen ersten Schulhauses konnten gesichert werden.
Aufschlüsse über das Alltagsleben im einstigen Hohenelbe erhoffen sich die Wissenschaftler von den rund 80 unerwartet gefundenen Skeletten. Sie lagen auf dem Friedhof des im 14. Jahrhundert erbauten und im 19. Jahrhundert abgerissenen Vorgängerbaus der heutigen Lorenzkirche. Eine Auswahl der Funde und Ergebnisse soll künftig im Riesengebirgsmuseum präsentiert werden. Bei den Erneuerungsarbeiten wurde der vor allem für den Durchgangsverkehr genutzte Platz aufgewertet. So wurden Bäume und Blumen gepflanzt, die Fahrbahn verengt und ein Tempolimit eingeführt. Wieder besser zur Geltung kommt auch die über 100 Jahre alte Kopie der 1696 aufgestellten Marien-Pestsäule. Sie wurde an den ursprünglichen Standort zurückverlegt und erhielt eine Verjüngungskur.