Nachdem erste leichte Fortschritte bei der Bekämpfung der Brände in Kalifornien zu vermelden waren, droht eine weitere Hitzewelle, das Flammeninferno im US-Bundesstaat erneut anzufachen. Kein Durchatmen also für die tausenden von Feuerwehrleuten, die nach zwei Wochen Dauereinsatz am Rande der Erschöpfung stehen. Bisher sind rund 239 000 Hektar Land ein Opfer der Flammen geworden, rund 2000 Menschen wurden evakuiert. Derzeit lodern noch 330 Brände im „Sunshine-State“. Auch touristische Regionen sind massiv betroffen

Meteorologen kündigten für die kommenden Tage einen Temperaturanstieg von 32 auf 37 Grad Celsius an. Diese erneute Hitzewelle könnte die Brände nochmals anfeuern. Seit dem 21. Juni sind gut 17 000 Feuerwehrleute, teilweise unterstützt durch die Nationalgarde mit 1500 Löschfahrzeugen und 80 Hubschraubern im Einsatz. Die Feuer wurden größtenteils von Blitzeinschlägen ausgelöst, die sich auf dem ausgedörrten Land sofort entzündeten. Die Zukunftsprognose sieht düster aus, denn traditionell ist der Höhepunkt der Brandsaison im Osten der USA erst Ende Juli/August erreicht. Hinzu kommt, dass Kalifornien bereits das zweite Mal in einem Jahr mit katastrophenartigen Feuern zu leiden hat. Erst im Oktober 2007 mussten mehr als 640 000 Menschen zeitweilig fliehen, während 2100 Quadratmeter Land den Flammen anheim fielen.

Auch touristische Ziele sind von den derzeitigen Bränden massiv betroffen. Im Urlaubsort Big Sur, wurden mehrere Luxushotels geräumt, unter den 1400 vom Feuer massiv bedrohten Gebäuden finden sich zahlreiche Hotels, Restaurants und Geschäfte. Der Highway Nummer 1 zwischen San Francisco und Los Angeles bleibt in der Region gesperrt, auch vier Naturparks wurden geschlossen.

In Santa Barbara konnten die Flammen zwar im Osten und Süden der Stadt eingedämmt werden, im Nordosten der Metropole zügeln sie jedoch unvermindert weiter. Die Einsatzkräfte brachten rund 3000 Einwohner in Sicherheit, als besonders gefährdet gelten vor allen Dingen ältere Menschen mit Atemwegs- und Herzerkrankungen. Diese sollten Anstrengungen im Freien vermeiden.

Touristen, die zurzeit in Kalifornien unterwegs sind oder eine Reise in den amerikanischen Bundesstaat planen, sollten sich auf Straßensperren, Umleitungen sowie Sichtbehinderungen durch Rauch einstellen. Den Anweisungen der örtlichen Einsatzkräfte muss zudem unbedingt Folge geleistet werden.