Obwohl in Indien nur selten Ehen aufgelöst werden, sorgen vor allem die Großstädte für eine prozentual ansteigende Scheidungsrate. Im Schnitt wird derzeit zwar nur eine von hundert Ehen annulliert, aber immer mehr Inder wollen sich aus den Zwangsheiraten ihrer Jugend befreien und wünschen sich eine Hochzeit aus „Liebe“. Dem cleveren Geschäftsmann bleiben derartige Entwicklungen nicht verborgen und so ist der Scheidungs-Tourismus in Indien derzeit voll im Trend. Dabei geht es den Anbietern allerdings nicht um eine zügigere Entzweiung der Vermählten, vielmehr werden trennungswilligen Paaren Reisen angeboten, auf denen sie, weit weg von Familie und Alltag, wieder zueinander finden sollen. Neben romantischen Ausflügen steht dabei auch professionelle Eheberatung auf dem Programm, schließlich sollen die Eheprobleme ja langfristig gelöst werden. Schon ab 500 Euro werden die Ehekrisen-Urlaube angeboten, von denen sich die ortsansässigen Veranstalter, neben der erhofften Rettung des Bündnisses, natürlich auch wirtschaftlichen Aufschwung in der Tourismusbranche erhoffen. Das nicht alle Probleme behoben werden könne scheint aber klar, denn auch häusliche Gewalt ist in Indien immer noch sehr präsent.
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