Ein außergewöhnlich früher und drastischer Wintereinbruch überraschte am Wochenende Teile Europas – Lawinengefahr und von der Außenwelt abgeschnittene Ortschaften nach starken Schneefällen sind in vielen Gebieten die Folge. Innerhalb von nur zwei Tagen fielen in den Schweizer und österreichischen Alpen bis zu 190 Zentimeter Neuschnee, ein Sturmtief mit orkanartigen Böen über Oberösterreich und Tirol zerstörte Dächer und entwurzelte Bäume – Klimaexperten sprechen von einer Wetterlage, die in den Alpenstaaten nur alle 30-50 Jahre auftritt. Dieses heftige Winterwetter soll sich auch in den nächsten Tagen nicht ändern, so dass österreichische Lawinenwarndienste auf der zweithöchsten Alarmstufe stehen. Auch in der Schweiz herrscht Lawinengefahr; in Rumänien und Bulgarien waren Bergstraßen nur mit Schneeketten passierbar oder gleich ganz blockiert.
Bei Autounfällen durch Glätte oder schlechte Sicht kamen zwei Menschen ums Leben; überall in Österreich war der Verkehr teilweise stark behindert. Und auch vor den Nobel-Skiorten machen die Schneemassen nicht halt: Lech und Zürs am Arlberg wurden zeitweise bereits wegen Bedrohung durch Lawinen gesperrt.
Durch die 150 Zentimeter hohe Schneedecke, rauen Wind und schlechte Sichtverhältnisse platzte der Saisonauftakt auf der Zugspitze, dem höchsten Berg Deutschlands. Gestern musste der Liftbetrieb aufgrund der stürmischen Böen ganz gestoppt werden. Auf dem 1215 Meter hohen Fichtelberg im sächsischen Erzgebirge hingegen können Wintersport-Fans sich freuen – die meisten Loipen sind ab dem nächsten Wochenende befahrbar. Einzig im Harz ließ der Winter sich nur kurz blicken: hier gab es am Sonntag Schneematsch statt Puderzucker.